Neulich ist mir etwas Ungewöhnliches passiert – die erste Liveband, die ich total öde fand. Lag’s an ihrer Spielweise? Lag’s an meiner Stimmung? Wahrscheinlich war’s eine Mischung aus beidem. Denn meist ist mir auch eine, nun ja, nur wenig besser als mittelmäßige Kapelle lieber als die schönste Konserve. Warum? Sie verströmt schlicht eine ganz andere Energie… finde ich. Es muss ja nicht gleich immer so viel sein wie bei der grandiosen Session von El Cachivache mit der Perkussionsgruppe Los Calavera, die ich zum Einstieg zeige. Aber ein Schrittchen in diese Richtung sollte es schon gehen. Das ist übrigens nicht unbedingt eine Frage der Lautstärke, wie ich gerade erst wieder bei einer hoch beschallten Milonga tradicional feststellen konnte.
Der Unterschied lässt sich sich wahrscheinlich sogar physikalisch erklären. Drei, vier, fünf oder mehr Instrumente, von Hand bedient: Da erreichen mich mehr und reichere Schwingungen als von der besthergerichteten Computer-Datei. Nicht zufällig raisoniert die Creme de la Creme der Tango DJs in diversen Internet-Foren immer wieder darüber, welche der Konserven auf welche Weise optimiert am ehesten einen Klang hervorbringt, der den Aufnahmen aus den goldenen Zeiten unserer Musik besonders nahe kommt – und damit uns TänzerInnen auf’s Parkett lockt.
Auch in der Zusammenstellung der Stücke orientieren sich die Vorratsverköstiger am Ideal des Lebendigen: Die Titel einer Tanda sollen zeitlich möglichst nah beieinander aufgenommen sein, lautet ein zentraler Codigo der Zunft. Kein Sänger dabei, der in dieser Frist noch nicht oder nicht mehr gemeinsam mit dieser Besetzung hätte auf der Bühne stehen können undsoweiter. Sie tun in ihren Tandas so, als stehe da das Orchester XY auf der Bühne – obwohl die Jungs alle längst tot sind.
Dass der gertenschlanke Bandoneonist Christian Gerber nicht der dicke Anibal Troilo ist, sieht jede(r) auf den ersten Blick. Aber wir hören es auch, wenn er Stücke aus der goldenen Zeit des Tango Stücke musikalisch rekonstruiert, erst recht, wenn er ganz andere, neue intoniert. Kurz: Aktuelle Tango-Virtuosen live zu erleben – das dringt mir tiefer in Hirn, Herz und Hintern als die tollste Tango-Tunes-Bearbeitung. Wegen des physikalischen Unterschieds, aber auch wegen des musikalischen. Denn da kommen etliche Jahrzehnte Tango-Geschichte hinzu. Und Musik-Geschichte generell. Astor Piazzola, Jimi Hendrix, moderne klassische Komponisten und Interpreten, deren Namen ich nicht einmal kenne. Derlei Einflüsse bereichern das Spiel der heutigen Musiker implizit, ohne das wir sie direkt wahrnähmen. Sie bringen uns, mir jedenfalls, die alten Stücke näher als ein Tonträger. Wir müssen nur offen sein, uns darauf einlassen.
Vor einiger Zeit hat der Pianist Robert Schmidt seine CD „Dos Manos con el Tango“ in einer Berliner Tango-Schule vorgestellt. (*) Intimer ging’s nicht, weiter weg vom alten Orchesta-Tipica-Sound auch nicht – sieht man von Lucio Demares Piano-Solo-LP ab. Aber die wird ja in den Milongas nicht gespielt. Faszinierend, wie er sein Publikum auf Anhieb gewann. Die Pista war schnell voll und blieb es bis zum Schluss. Die TänzerInnen ließen sich nahezu widerstandslos von seiner Interpretation der Klassiker, ich sag mal: verzaubern. Der erfahrene Pianist hatte einen klaren Compas in der linken Hand und ein Füllhorn von Variationen und und Verzierungen in der rechten – da „fehlten“ keine weiteren Instrumente. Auch darüber, das keine(r) von uns ausführlich geübt hatte, zu reiner Klaviermusik zu tanzen, machten sich ausweislich der vollen Tanzfläche wohl nur die wenigsten Gedanken. Und von den gestrengen Wertungsrichtern, die gelegentlich in sozialen Netzwerken das “Herumgestolpere” auf den Tanzflächen beklagen, war zum Glück niemand anwesend. In freies Vergnügen war angesagt.
Der Auftritt hatte allerdings einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Gigs: Er kostete nichts. In der „Milonga que faltaba“ des „Mala Junta“(**) gibt es einmal im Monat für den üblichen Eintrittt (mindestens) ein zusätzliches Schmankerl und eine Verlosung. Da werfen sogar die sparsamen Berliner TangotänzerInnen gern etwas in den herumgereichten Hut für die Musiker. Doch so großzügig sind sie keineswegs immer. Neulich spielte eine aufstrebende junge Band aus Buenos Aires in einer Milonga, die ich häufig besuche. Der Livezuschlag war eher mäßig, weil „La Hoguera“ nicht so bekannt ist wie die angesagten Coverbands a la „Romantica Milonguera“.
Und dennoch: Die Besucherzahl schnurrte nach meiner Schätzung auf kaum mehr als die Hälfte des üblichen Schnitts zusammen. Da verhalten sich die metropolitanen TangotänzerInnen nicht anders als die westfälische Landbevölkerung: Wat de Bur nit kennt, dat frisst he nit… Und außerdem: Wat dat kost’… In diesem Fall so viel wie eine Kinokarte. Bei ihrer (Nicht-)Kauf-Entscheidung wussten die daheim Gebliebenen noch nicht einmal um die zentrale Zumutung der Gruppe: Sie spielte eine gehörige Zahl eigener Stücke sowie Kompositionen zeitgenössischer Tango-Komponisten.
Auch andere Orchestas mögen nicht mehr ausschließlich als reproduzierende Künstler tätig sein. Wer einmal in Buenos Aires war, weiß wie häufig dort Livemusik zu hören ist. Im vorigen Jahr veranstaltete das alternative Musik und Veranstaltungsprojekt CAFF („Club Athletico Fernandez Fierro) ein großes Festival. Im Streamingdienst „Spotify“ ist ein „Best of…“ der beteiligten MusikerInnen dokumentiert – eine hierzulande kaum vorstellbare Vielfalt aktuellen Tangos. (***)
Der Lust an eigener Musik lässt inzwischen auch eine der populärsten Gruppen im internationalen Circuit der Nachspiel-Kapellen freien Lauf: El Cachivache (siehe oben). Lange genügte es den „Tangopunks“, brav die gecoverten Originale mit einer gehörigen Portion Speed und fetzigen Gitarrenriffs anzureichern. Aber inzwischen scheinen ihnen die Rolle als Museumsverwalter der frecheren Art nicht mehr auszureichen. Ihr jüngstes Album „Lucho y Fantasia“ enthält zur Hälfte Kompositionen der beiden Protagonisten Vito Venturino und Pablo Montanelli.
Ob die Stücke den sprichwörtlichen „Test of time“ bestehen, muss sich erst noch zeigen. Aber ich bin davon überzeugt, dass der Tango auf Dauer nur dann überleben wird, wenn er sich ständig erneuert – und nicht bloß immer weiter seine glorreiche Vergangenheit möglichst originalgetreu wiederkäut. Das heißt nicht, den Respekt vor Anibal Troilo und seinen Zeitgenossen zu verlieren. Aber die Tangomusiker von heute wären keine Künstler in der Tradition ihrer Vorfahren von Julio de Caro bis Astor Piazzolla, wenn sie sich nicht auf die Suche nach ihrem eigenen Tango von morgen machten. Wetten, dass sich dafür ein Publikum im Sessel und auf der Pista findet – außerhalb der Altersheime, auf die unsere Generation von TänzerInnen unaufhaltsam zusteuert?
(*) Robert Schmidt, Dos manos con el Tango, Ortschaft Musik
(**) www.malajunta.de
(***) spotify, FACAFF (Famila CAFF) – 2018 – Tango Playlist
30 Comments
Ach wie schön, wenn einer kenntnisreich und klug formuliert, was mir nur schön gefühlt aus dem vollen Herzen blubbert. Danke Thomas für die bunten Perspektiven und Beispiele, mit denen du uns das Erleben unserer Leidenschaft für den Tango so vielfältig bereicherst ! 😊
wiedermal ein echter Thomas, so wie er mir gefällt.
lg Eddy
Über die Aufnahme- und Abspielqualität einiger Originalaufnahmen aus der Epoca del Oro ist ja nun ausgiebig diskutiert worden, aber über die Empfindungen der musikalischen Qualität lässt sich nicht streiten, weil musikalische Empfindungen subjektiv sind. Wohl aber über Virtuosität und tänzerische Umsetzbarkeit. Nur wer einmal vor dem jungen Orchester „La Juan D’Arienzo“ oder dem Rotterdamer „O.T.R.A.“ gesessen und gelauscht hat, bekommt eine Ahnung, wie es sich in der Epoca de Oro angehört haben muss, wenn Vollblutmusiker der berühmten Orchester dieser Zeit in Vollbesetzung auf einer Bühne spielten. Die Raffinesse, Vielseitigkeit, und künstlerische Ausgestaltung dieser Arrangements ist unschlagbar. Ich könnte jetzt noch fortfahren mit Lobliedern über diese Orchester. Natürlich hätte ich auch lieber diese Orchester auf Tanzabenden live vor mir als deren Konservenmusik, aber sie wären in diesen Besetzungen heute nur in Großveranstaltungen finanzierbar. Da in der EdO diese Orchester auch den Verkauf ihrer Grammophonaufnahmen ankurbeln wollten, waren diese Live-Konzerte auch wahrscheinlich querfinanziert unter Unterstützung ihrer durchaus geschäftstüchtigen Orchesterleiter, die sehr kommerziell agierten. In einer Großstadt, in der ca. 2-3 Millionen Tänzer/innen unterwegs waren, in riesigen Hallen und ca.1000 Besuchern pro Abend war es leichter diese großartigen Musiker spielen zu lassen. Heute nicht mehr realisierbar! Auch die Anzahl der Musiker, die verteilt in 600 Tangoorchestern spielten, ist heute nicht mehr erreichbar. Wer heute aber oft Livemusik mit Konserve vergleicht, tut dies oft, weil die Livemusik neu, unverbraucht und frischer klingt als die so oft gespielten Edo-Klassiker. Und weil die Konserve eben wie Konserve klingt. (Viele sagen auch „Schrammelig“ dazu.) Leider kann ich über die heutige Livemusik nicht viel Gutes sagen, denn ich empfinde sie oft nicht sehr tänzerisch motivierend; sie langweiligen mich. Ich habe so oft gut besuchte Milongas stimmungsmäßig unter langweiliger Livemusik “abkacken“ sehen, dass ich heute sehr davor zurückschrecke, durchschnittliche Orchester einzuladen. Die guten, nicht-langweiligen sind leider nicht zu finanzierbar, wenn man seine Milonga noch einigermaßen lukrativ machen möchte. Mal ganz abgesehen von erlebten, sehr schlechten „Laien-Orchestern“ die sich natürlich nicht zu klassischen Tangos herabließen, sondern sich zu „Höherem wie Piazzolla und Pugliese“ berufen fühlten und diese Stücke dann in einer Verve wie das „Blockflöten-Ensemble Hohenkirchen“ abdudelten, gibt mir auch Cachicache, trotz seiner Frische mit seinem mittelmäßigen Fiedler nicht viel Anlass zum Applaus.
Meine Frage: Warum kennen so viele Menschen in der Tangogemeinde einfach nicht den Unterschied zwischen guter Tanz- und Konzertmusik? Meine Antwort ist: weil sie oft die gehörte Musik nicht so gut tänzerisch umsetzen können. Und dabei meine ich nicht, „sich einfach nur dazu zu bewegen“.
Also, ein damaliges Orchester mit den heutigen Gruppen nur anhand ihrer Aufnahmequalität und am Gewöhnungsfaktor zu vergleichen, das zeugt nicht gerade von musikalischem Sachverstand.
Danke, Klaus, für diesen treffenden Beitrag. Mir geht es genauso bei den Live-Orchestern, die nicht zur absoluten Spitze gehören. Und in den allermeisten Fällen sind es die Geigen, die die Performance kaputtmachen, sie intonieren oft so schlecht, dass es weh tut.
Klaus, noch eine pingelige Korrektur. 2-3 Millionen Tänzer/innen waren es sicher nicht in Buenos Aires, sondern Einwohner. Aber sicherlich waren es sehr viele. (Die Zahl von 600 Orchestern habe ich auch gelesen, aber auch schon öfter angezweifelt gehört). Stoff für Recherechen!
Liebe Theresa,
Du hast Recht, da habe ich die Einwohnerzahl mit der geschätzten Zahl der Tänzer verwechselt, die so um die 300.000-400.000 angegeben wird.
Zu der Anzahl der Orchester von 600 sind auch Klein-Gruppen unter der Orqusesta-Tipica-Anzahl von mind. 6 Musikern gezählt worden. Viele Musiker spielten übrigens in mehreren Orchestern aushilfsweise zur Lautstärkenunterstützung in großen Hallen mit. Kleine Orquesta Tipica wären oft wegen ihrer fehlenden Klangfülle in großen Sälen untergegangen; die Amplifikationen waren noch nicht so ausgereift oder fehlten sogar.
Ich melde mich spaeter.
Moin,
schön geschrieben, vielen Dank!
Einen Aspekt möchte ich noch ergänzen: Die Resonanz zwischen live spielenden Musikern und den Tänzern. Die Musiker spielen für die Tänzer, die Tänzer gehen in Resonanz mit den Musikern. Das kann halt keine “Konserve” leisten… Daher bin ich auch Freund von live spielenden Orchestern und Musikern. Dass die Qualität der jeweiligen Live-Orchester/Musiker einen entsprechenden Einfluss auf den Tanzgenuss hat, ist klar, aber da sind die Anforderungen jedes einzelnen recht unterschiedlich. Ich kann da auch jeden verstehen, dem gute EdO-Aufnahmen lieber sind als mäßig spielende Musiker. Da sind die Geschmäcker halt unterschiedlich…
Gruß Tom
Zu den misstönenden Geigen fällt mir nix mehr ein als einer meiner Lieblings-Musikerwitze:
Der berühmte, aber schon etwas altersdemente Maestro erscheint zu einer Probe. Doch bereits nach einigen Takten klopft er wieder ab: “Die Hörner sind zu laut.” Neuer Versuch, gleiches Ergebnis: “Die Hörner sind immer noch zu laut.” Da fasst sich der Konzertmeister ein Herz: “Maestro, wir haben heute eine Streicherprobe!” Dessen Antwort: “Dann sagen Sie es ihnen, wenn sie kommen!”
Lieber Klaus Wendel, ich hab auf der Site der Essener Tanzschule „dance&more“ im Internet Deine beeindruckende Tango-Vita nachgelesen. Da kann ich nicht mithalten. Umso bemerkenswerter, wie ausführlich Du Dich immer wieder kommentierend mit meinem Blog beschäftigst. Vielen Dank! Allerdings: Sonderlich originell ist Deine Argumentation nicht (meine wohl ebenso wenig). Denn unser digitales „encuentro“ erinnert mich an die Zeiten, da ich vor Jahren ebenso naiv wie vergeblich versucht habe, den tief fliegenden Erzengel Cassiel davon zu überzeugen, dass es zwischen Himmel und Erde der Tangowelt mehr gibt, als er gelten lassen mochte. Umgekehrt konnte er mir das Streben nach außer- oder in seinem Sinne: unterirdischer Musik nicht ausplaudern.
Mit anderen Worten: Von mir aus kannst Du Dich gern noch beim 478. Hören an Juan D’Arienzos „Hotel Victoria“ erfreuen. Ich dagegen vermag schon nach dem, na ja, 77. Mal einen gewissen Überdruss nicht zu unterdrücken, wenn mich Gassenhauer wie dieser in einer Milonga „erfreuen“. (Notabene: Auch wenn ich ein paar Takte der „Kleinen Nachtmusik“ im Radio höre, schalte ich schnell weiter.) Ich kenne die Meinung, erst wenn jemand ein Stück wirklich bis ins letzte in- und auswendig drauf habe, beginne die wahre tangotypische Interpretationsfreiheit des Tanzes. Mag für manche, vielleicht sogar viele so sein. Meine Freiheit ist das nicht. Ich begebe mich lieber auf Entdeckungsreise in etwas Neues. Nicht immer. Aber öfter. Wenn ich dann nicht in der Lage sein sollte, Deinen und den Ansprüchen anderer gestrenger Wertungsrichter zu genügen sollte… muss ich damit leben.
In dieser Region etwa beginnen meine Probleme mit, nein, nicht mit Deiner Meinung, sondern mit Deiner Art, sie absolut zu setzen. Du bist der Fachmann mit der Siehe-oben-Erfahrung. Punkt! Andere Meinungen? Inkompetenz aller Orten. Und der Inkompetente weiß noch nicht einmal, dass er inkompetent ist, wie Du Gerhard Riedl mit Hilfe des „Dunning-Kruger-Effekts“ erläutert hast. Doof bleibt doof, haben wir früher auf dem Schulhof skandiert. In unserem Notfall ist allerdings der Rettende nahe: Papst Klaus, der dreiviertel vor Zwölfte. In Fragen des Tango-Glaubens liefert er die Wahrheit ex cathedra und frei Haus.
Ich habe mir Polemik wie diese hier im Laufe der Jahre so ziemlich abgewöhnt. Aber es regt mich narrisch auf, wenn jemand (zum Beispiel) behauptet, „nur“ wer dieses oder jenes Orchester gehört habe, bekomme eine Ahnung… Undsoweiter. (Danke übrigens für den Tip „O.T.RA.“. Vom Instituto Rotterdam kannte ich bisher nur das gleichnamige Berliner Quarteto, zu dessen Interpretationen der alten Meister – bis hin zum bösen Astor Piazzolla – ich gern tanze.) Diese drei Buchstaben machen einen hilfreichen Hinweis zu einer dogmatischen Ausschließlichkeitsbehauptung: N-u-r. Wer widerspricht, dem mangelt es an „musikalischem Sachverstand“. Und wer bestimmt, was Sachverstand ist? Siehe oben!
Muss ich hinzufügen, dass Du mit dieser Haltung dem Gottseibeiuns aus Bayern womöglich näher stehst, als Du auch nur zu ahnen scheinst? Mit einem entscheidenden Unterschied: Über Gerhard Riedls Texte kann ich lachen. Meistens jedenfalls.
Beinahe hätte ich’s in meinem Furor vergessen: Ich finde Livemusik, wie verbesserungsfähig sie auch sein mag, nicht zuletzt deshalb so wichtig, weil die Musik heutiger Musiker nach meiner Meinung der erste Schritt dazu ist, dass es den Tango auch nach uns geben wird. Zeitgenössische Komponisten und Interpreten in anderen Genres stellen ja ihre Arbeit auch nicht deshalb ein, weil Mozart & Co. in den vergangenen Jahrhunderten so viele schöne Sachen geschrieben haben, die von Karajan & Co. so mustergültig interpretiert wurden. Sogar „Hotel Victoria“, von Calavera Acid Tango dekonstruiert und wieder zusammengesetzt, stell’ ich mir durchaus interessant vor.
PS: Aus gesundheitlichen Gründen bin ich gerade am Tanzen gehindert. Das heißt: Milonga-Pause. Folglich keine Dauerberieselung mit goldigen Preziosen. Und siehe da: Ich zieh’ mir auf Youtube gerade einen Angel Vargas nach dem anderen einr – um nur ein Beispiel zu nennen. Wie sagte schon der alte Milonguero Mephisto: Von Zeit zu Zeit hör ich die Alten gerne…
Lieber Thomas – nur ganz kurz, ich will den Disput mit dem Meister nicht lange stören: Polemisch ist es zwar hilfreich, sich auf Extrempositionen einzuschießen, nur stehe ich da nicht zur Verfügung. Gefühlte tausend Mal habe ich bislang geschrieben, mich nicht zum allwissenden “Experten” mit allein gültigen Ansichten aufschwingen zu wollen. Gerade das hat man mir gelegentlich zum Vorwurf gemacht…
Noch kürzer zurück, lieber Gerhard, Bescheidenheit mag ja eine Zier sein, aber ich hatte bisher den Eindruck, dass Du janz jut ohne ihr auskommst und die Rolle des zentralen Antipoden der deutschsprachigen Tradi-Szene mit Genuss ausfüllst.
Völlig einverstanden! Nur sehe ich mich als Antipoden nicht nur in der Sache, sondern auch im Stil.
Lieber Thomas,
seit der Entstehung des Internets ist von einer Demokratisierung des Wissens und der Auflösung des Meinungsmonopols der Presse die Rede.
Jeder kann heute mit relativ einfachen Mitteln wie Blogs und Facebook seine Meinung kundtun. Obendrein erfreuen sich die Autoren innerhalb ihrer Meinungsblase einer erstaunlichen Popularität und Beliebtheit. Ist der Autor auch noch ein unterhaltsamer, kundiger Schreiber, der sein Handwerk versteht, wird ihm nicht selten auch noch eine gewisse Kernkompetenz zugesagt. Denn logisch, wer über ein Thema schreibt, der hat laut allgemeiner Ansicht auch Ahnung. Dies wird dann auch noch durch Einladungen in Gesprächsrunden untermauert.
Wissen und Meinung, leider wird dieser Unterschied in der Journalistik seit Jahren vermischt. Das Wissen dient hier oft nur noch zur Untermauerung der vorgefertigten Meinung oder fehlt sogar, Fakten spielen heute leider nur noch untergeordnet eine Rolle – Fake-News, alternative Fakten. Die Meinung bzw. Meinungsfreiheit geht über alles. Geschriebenes faktisch zu widerlegen oder nach Fakten abzuklopfen, gilt oft als überheblich und Kompetenzen in Frage zu stellen gilt als absolutistisch. Hier werden Meinung und Fakten aber vermischt.
Deine Empfindlichkeit, lieber Thomas, geht allerdings soweit, dass Du Dich dazu hinreißen lässt, Aussagen oder Antworten so zu interpretieren, wie Du sie zu als allzu negativ und gegen Dich persönlich zu verstehen glaubst. Das habe ich auch in anderen Schriftwechseln mit Dir bemerkt. Ein Blog ist ein öffentlicher Meinungsaustausch, in dem oft sehr gegensätzliche Meinungen mit einer gewissen Verve aufeinandertreffen. Aber das weißt Du doch alles. Warum also Deine harsche Reaktion? Wer meine Antwort neutral liest, kommt nicht auf so eine harte Auslegung wie Du.
Kommen wir mal zum Kern Deines Artikels:
Du schreibst als Überschrift: „Lieber Lebend…“
Da widerspricht Dir doch keiner. Auch dass wir zum Überleben des Tangos neue Musik, allerdings gut betanzbare Musik brauchen, dürfte allen klar sein. Uns dass die Musik sich nicht ewig an der Musik der EdO orientieren muss, sondern angepasst werden sollte, ist doch auch klar. Nur leider tut sich in dieser Richtung erst in letzter Zeit, wie Du auch schreibst, etwas Neues auf.
Aber die Entwicklung der letzten Jahre ist nicht so berauschend, wenn es in Richtung tanzbar gehen soll.
Deine in Deinem Artikel aufgeführten Hörbeispiele sind zum größten Teil tango-tanzuntauglich. Die Stücke von El Cachivache sind candombe-ähnliche Rhythmen, in der sich allenfalls Milonga tanzen lässt. Das Stück von „La Hoguera“ empfinde ich als typische Livemusik beispielhaft für viele heutige Gruppen: zu langweilig zum tanzen, zum hören auch keine Besonderheit. (komme noch darauf zurück.)
Das Duo „Tango Emoción“ spielt meiner Meinung nach sehr schön, Troilo & Grela lassen grüßen; einen direkten musikalischen Vergleich erspare ich mir. Ich höre mir allerdings das Original, trotz lausiger Aufnahmequalität, mit dem warm-wabbernden Bandoneon von Pichuco zehnmal lieber an.
In den vielen Jahren Veranstaltungen habe ich leider die Hinwendung vieler kleinerer Tango-Orchester zu Tanzmusik schmerzlich vermisst. Die gespielte Musik war oft grottenlangweilig und ihr fehlte oft der tänzerische ‚compas’, der gewisse Swing, mit der sich viele europäische Tango-Orchester sehr schwer tun. Das ist ja auch der Grund, warum die Orchester der Standard-Musik unbedingt ein Schlagzeug hinzufügten, weil sie diesen typischen ‚compas‘ nicht hinbekamen und stattdessen diesen entsetzlichen „tam-tam-tam-tataram-ta-tam-Rhythmus kreierten. Einige Orchester in den 90er Jahren taten sich verständlicherweise schwer damit, als Unterhaltungsorchester deklassiert nur Beiwerk in einem Tanz-Event zu sein und stattdessen lieber ihre konzertanten Fähigkeiten demonstrieren wollten. Dies führte eben dazu, dass sie lieber Piazzolla spielten. Gut, dass sich das geändert hat.
Zusammenfassend stelle ich allerdings eine sehr starke Lastigkeit hin zu konzertanter Musik bei Deiner Auswahl fest. Und daher stellte ich auch die Frage, warum so viele Leute in der Tangogemeinde den Unterschied zwischen guter Konzert- und Tanzmusik nicht erkennen.
War Dein Hinweis auf „Lieber lebend…“ generell gemeint? Ist es egal, ob ich auf einem Tanz-Event Tanz- oder Konzertmusik höre? Mir nämlich nicht!
Also hier vergleichst Du Äpfel mit Birnen und ich muss leider nochmal bestätigen, dass dies nicht sachverständlich ist.
Ist es außerdem so, dass Du grundsätzlich lieber Live-Musik hörst? Oder diese immer für besser hälst? Was soll ich anderes aus Deiner Überschrift herauslesen, wenn Du bei den Tonbeispielen beide Varianten – Konzert-und Tanzmusik in einen Topf schmeißt?
In Deiner Antwort nimmst Du Bezug auf das 478. Abspielen eines Tangos. Meinest Du damit hören oder tanzen? Wenn ich so bescheuert sein sollte, mir 478 mal dieses Stück nur anzuhören ohne einzuschlafen ist das ein großer Unterschied, ob ich es auch tanze und 478 mögliche Interpretationen ausprobiere und dabei feststelle, wie genial einfach es ist, sich bei einem Stück trotzdem nicht zu langweilen; ja es sogar zu genießen. Es ist schon erstaunlich, dass ich mich tänzerisch, trotz meiner 35 Jahre in über 30.000 Stunden Unterricht und Tanzen mit der Musik der EdO, nicht langweile (und übrigens zigtausend TänzerInnen auf der ganzen Welt auch nicht!), während mich Stücke von Bajofondo, Gotan Projekt oder El Cachivache schon nach dem 3. Mal tänzerisch langweilen.
Salsa ist Tanzmusik, NUR Tanzmusik. Man ist von ihr sehr schnell genervt, wenn man sie nicht tanzt. Allerdings von ihr bezaubert, wenn man sie tänzerisch umsetzt. Niemand hört sich 2 Stunde am Stück Salsa an, wenn man sie nicht tanzt.
Swing is tanzbarer Jazz. Aber höre Dir 2 Stunden Swing an ohne dann gelangweilt zu sein. Tänzer dagegen können 4 Stunden am Stück dazu tanzen.
EdO-Tangos sind reine Tanzmusik, dabei aber um einiges raffinierter als Salsa. Nach 2 Stunden nur Hören langweilen sie jeden. (Viele von Frauen gesungene Stücke waren dagegen nur Vortragsmusik – nicht zum tanzen geschrieben – sondern als reine chansonette-ähnliche Musik, der man gerne nur zuhörte, allerdings zum tanzen nicht so geeignet ist, weshalb man zu dieser Musik aus Höflichkeit nicht tanzte.)
Das ist der Unterschied zwischen Tanz- und Konzertmusik (Hörmusik).
Wenn Du den Dunning-Kruger-Effekt mit „dumm-bliebt-dumm“ verwechselst, hast Du ihn nicht verstanden. Er besagt nur, dass man viele Fertigkeiten nicht beurteilen kann, wenn man nicht sie nicht selbst umsetzen kann. Viele Menschen fühlen sich allein von dieser Aussage schon beleidigt oder diskriminiert; es hört sich ja auch zugegebenermaßen sehr elitär an.
Ich möchte Dir aber aus eigener Erfahrung erklären was damit gemeint ist:
Als ich den Tango noch rein rhythmisch verstand und nur grundtaktorientiert tanzen konnte, habe ich mich auch schnell mit EdO-Tangos gelangweilt, obwohl ich intuitiv hörte, dass dies nicht alles in dieser Musikinterpretation sein kann. Erst als ich nach viel Übung die Melodie dieser Tangos tänzerisch mit der unglaublich komplexen adhoc improvisierten Technik kombinieren und führen (!) lernte, spürte ich die Vielseitigkeit dieser Musik und langweilte mich nie wieder damit, auch nach dem 478. mal „Hotel Viktoria“ entdecke ich immer neue Möglichkeiten der Interpretation bzw. – man staune – seit neustem die Kunst des Weglassens!
Fazit: Dunning-Kruger = Können ist oft erst die Voraussetzung zum Verstehen, auch wenn sich das für die Nichtversteher bitter anhört. Aber das heißt ja nicht „dumm bleibt dumm“ – man könnte sich ja mal die Mühe machen und auch an einer Fertigkeit arbeiten, bis man es versteht, anstatt die Versteher als arrogant zu bezeichnen. Meinung mit Kompetenz zu verwechseln ist auch nicht sehr geschickt. Wenn also Cassiels Meinung und Wissen nach Jahren wiederholt auftauchen, ist da immer nur jeweils ein Falschfahrer unterwegs?
Wenn Du also nächstes mal einen Artikel über Tangomusik schreibst, dann bitte differenzierter, dann entstehen auch solche Missverständnisse und Polemiken nicht. Ich wollte Dich hier nicht persönlich angreifen, sondern nur dein Geschriebenes.
Liebe Grüße…Friede auf Erden
Klaus Wendel
Und den Tänzerlnnen ein Wohlgefallen… Mit schönen Grüßen aus Schöneberg Thomas
Lieber Thomas, lieber Klaus,
ich verstehe Euch beide in Euren unterschiedlichen Haltungen.
Allerdings bin als DJ voll bei Klaus, der ja eigentlich sowohl die Tanzbarkeit und musikalische Qualität eines Stückes als Gradmesser in den Vordergrund stellt.
Aus diesem Grund splitten ja einige gute neue Orchester Ihre Auftritte in einen konzertanten Teil (Piazolla, Eigenkompositionen), in dem Sie all Ihr persönliches Können zeigen.
Dann folgt der tanzbare Teil, der die Energie, die Stimmung und den Fluss in einer Milonga steuert und unterstützt, wie übrigens ein guter DJ auch (und das bezieht sich nicht nur auf Tango DJs!).
Musikalisch kann ich nur meinem persönlichen Qualitätsanspruch folgen, der sich bei jeder Musik niederschlägt. Wenn ich ein unprofessionell gespieltes Jazzstück mit einem einfallslosen Drummer höre, bin ich genauso genervt wie von einem schlechten Sänger eines Tangoorchesters.
Die Diskussion um Erneuerung versus Traditionalismus wird ja leider immer sehr emotional geführt und berührt eben auch die Ebene der erfahrenen Tänzer, die sich zumeist eben NICHT mit einem 1000 mal gehörten Stück langweilen. Ich betrachte einige dieser Entwicklungen (Encuentros z.B., die sehr startk sortieren), auch mit wachsendem Unbehagen, das ist allerdings noch ein anderes Thema, dem man auch einen eigenen Diskussionsbeitrag widmen könnte.
Offene Ohren, schöne Tänze und viel Spaß bei dem schönsten Hobby (für mich) von allen wünscht allen Tänzerinnen, Tänzern, DJs, Veranstaltern
Sabine
Klar, Musik ist Geschmackssache. Nur bitte ich dann darum, den Tanzenden nicht per Dekret mitzuteilen, was sie für „tanzbar“ zu halten hätten. Und ich kenne genügend erfahrene Tänzer, welche sich bei tausend Mal gehörten Aufnahmen gigantisch langweilen. Möglicherweise erfahren DJs davon jedoch wenig, da diese Personengruppe – im Gegensatz zu anderen – dann nicht umgehend am DJ-Pult mit einer Beschwerde vorstellig wird.
Es steht jedem Tänzer offen sich mit Piazzolla zu outen und die Tanzbarkeit dieser Musik unter Beweis zu stellen. Im Allgemeinen hält jedoch meiner Erfahrung nach meistens die Qualität einer Überprüfung durch ein ästhetisch geübtes Auge bzw. musikalisch geschultes Ohr nicht stand. Aber es gibt bei YouTube Ausnahmen, die ich mir gerne anschaue.
Es gibt auch bereits viele Milongas, die ihre Musikauswahl vorher ankündigen, um ihre Besucher nicht mit unerwünschter Musik überraschen, sodaß von einem Dekret keine Rede sein kann.
Ich erlaube mir, zu tanzen, ohne dies von einer äußeren Überprüfung abhängig zu machen.
Die Bewertungen auf Turnieren hatte ich im Standardtanz für längere Zeit – oft genug von Preisrichter-Opas, die ihr letztes Turnierprogramm zu Zeiten des Schwarz-Weiß-Fernsehens zur Aufführung brachten und kaum noch die Kraft hatten, die Nummerntäfelchen hoch zu halten…
Und um Nachfragen zu vermeiden: Wir haben auch Turniere gewonnen.
Natürlich kann jeder dazu machen was er will. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und jeder kann es subjektiv “Tanzen”nennen. Ich könnte auch auf einer Blockflöte rumblasen und es Musik nennen, solange bis… Ich schrieb doch, dass es jedem(r) Tänzer/in offen steht, aber das belegt noch nicht die “Tanzbarkeit”. Wenn überhaupt von “Tanzbarkeit” als Kriterium für ein bestimmtes Stück die Rede ist, sollte man es auch irgendwie belegen können. Hier kommen wir wieder zum Kernthema “was heißt tanzen?” Nach “tangoart” als Paar, als Solotanz, als ContactTango (Musik egal), ist es für einen durchschnittliches Tangopaar möglich oder nur für Supertänzer. Das sind alles Kriterien für einen DJ, der in einer öffentlichen Milonga auflegt, in der man einen musikalischen Konsens für die Mehrheit finden muss. . Das kann man nicht einfach nach dem Schema Schwarz oder Weiß, ja oder nein, beurteilen. Deshalb finde ich die Debatte über “Tanzbarkeit” sehr oberflächlich und sollte nicht nur subjektiv beurteilt werden. Wenn tanzen heißt irgendwie irgendetwas, dann könnte man es ja auch nach Beußscher Auslegung auf alles anwenden: Musik= nur Töne ohne Ordnung und ohne Harmonieschemen, Tanz= nur Bewegung – egal was. Aber mir scheint, wir kommen da sowieso nie auf einen Punkt.
Macht ja nichts!
Ich nehme aber an, du meinst mit „Beuß“ nicht den Hamburger CDU-Politiker Wolfgang Beuß oder den Ministerialdirigenten Hartmut Beuß, sondern den Künstler Joseph Beuys? Ja, dessen „erweiterter Kunstbegriff“ hat auch nicht allen gefallen, dennoch gilt er heute bei vielen Experten als höchst bedeutend. Seine Werke erzielten teilweise sechsstellige Preise.
Für mich ist „Tanzbarkeit“ ein Kampfbegriff, der lediglich dazu dient, im Tango Menschen mit einem anderen Musikgeschmack abzuschrecken und die eigene Überzeugung zu verabsolutieren. Man kann ihn ebenso wenig objektiv definieren wie „Kunst“.
Ich sehe das ganz pragmatisch: Wenn ich auf der Blockflöte blase und alle rennen davon, habe ich ein sehr einsames Hobby. Ebenso, wenn keiner meine Bücher kauft, meine Texte liest oder keine mit mir tanzen möchte. Insofern bin ich mit meinen Tätigkeiten hoch zufrieden.
Bevor wir uns hier in einer Endlosschleife des “letztes-Wort-haben-wollens” befinden, möchte ich noch einen letzten Kommentar loswerden. Mein ursprüngliches Motiv hier zu schreiben, ist eigentlich meine Meinung über Tangomusik im Allgemeinen, über Entwicklungen und Tendenzen der heutigen Livemusik, Vor- und Nachteile mitzuteilen und mit anderen zu diskutieren. Der ursprüngliche Artikel von Thomas über “Lieber lebend.…” Livemusik ist wiedermal in einer Hick-Hack-Diskussion zweier, drei (oder gar vier?) “zotiger, unbelehrbarer Rentner” über das ewige Thema “Tanzbarkeit” versandet. Bei zweien, übrigens beides Blogger, entdecke ich jedoch Empfindlichkeiten, wenn man deren Meinung nicht teilt. Von Dir, Thomas, wird mir Polemik anhand des von mir eingestreuten Wortes N-U-R vorgeworfen, als wenn dieser Satz ohne dieses Wort inhaltlich völlig anders wäre. Also lassen wir mal dieses Wort weg und lesen es neu: Was dann? Außerdem heißt es: “Wer widerspricht, dem mangelt es an „musikalischem Sachverstand“. – dabei hatte mir im Ablauf dieser Diskussion noch niemand widersprochen. Auch wenn ich in meinem ersten Beitrag Thomas Kröter mangelnden Sachverstand vorwerfe, weil dieser nicht zwischen der musikalischen Qualität unterscheide und dies auch noch ausgiebig argumentiert habe, kommen keine darauf eingehenden Gegenargumente zu meinen, sondern als Kritik eine allgemeine Beurteilungen meiner Person, die aus meiner Biographie hervorgehen sollen und, ich zitiere: “Papst Klaus, der dreiviertel vor Zwölfte. In Fragen des Tango-Glaubens liefert er die Wahrheit ex cathedra und frei Haus.” Mögen meine Argumente auch mit einer gewissen Verve geschrieben worden sein, so habe ich aber immer versucht, diese argumentativ zu untermauern. Apropos Polemik… Gerhard Riedls letztes Zitat: “Für mich ist „Tanzbarkeit“ ein Kampfbegriff, der lediglich dazu dient, im Tango Menschen mit einem anderen Musikgeschmack abzuschrecken und die eigene Überzeugung zu verabsolutieren. Man kann ihn ebenso wenig objektiv definieren wie „Kunst“.
Meine dazu passende Analogie “Piazzolla-tanzen ist also ein Fettstuhl”– das wäre Polemik. Aber mein in einem anderen Blogbeitrag ausgiebig gelobter Beitrag über “Tanzbarkeit” in http://kroestango.de/aktuelles/tanz-den-piazzolla/ und meine Aufforderung zur Versöhnlichkeit bzw. zumindest die auf diesem Beitrag aufbauende Argumentation scheint zumindest bei G.R. und T.K. völlig in Vergessenheit geraten zu sein.
Aber meine Konsequenz ist – auch auf Wunsch anderer Leser dieses Blogs – in Zukunft meine Texte eigenständig in Facebook zu veröffentlichen, anstatt als Antwort auf Beiträge. Dies ist kein Abzug in eine Schmollecke, sondern der Empfindlichkeit eines Bloggers geschuldet, denn argumentativ “austoben” kann ich mich hier offensichtlich nicht.
Liebe Grüße und viel Spaß beim Tanzen jeglicher Musik wünscht… Klaus Wendel (der Viertel vor Zwölfte)
Lieber Klaus,
TomOpitz‘ erster Kommentar gefiel mir hervorragend. Wenige Zeilen, in denen er die von ihm empfundenen Gefühle beim Lesen des Artikels ausdrückte. Hätte genauso auch von mir stammen können.
Kurz darauf gelang es dann Dir (beginnend mit Deinem Beitrag vom 27. Februar), eine wortreiche Auseinandersetzung vom Zaune zu brechen, auf die ich notfalls hätte verzichten können.
„Nur wer […] bekommt eine Ahnung, wie es sich […] angehört haben muss, wenn […] Orchester dieser Zeit […] spielten.“ So Dein Aufgalopp.
Deine Formulierung soll uns natürlich gleich zu Beginn sehr klar verdeutlichen, dass nur die/der auf Augenhöhe mit Dir diskutieren kann, der/dem diese Orchester ebenfalls schon live vor die Ohren traten.
Dein Bemühen dieser rückgreifender Anachronismen (Klang heute vs. damals) wurde jedoch leider ebenfalls bereits x-fach „ausgiebig diskutiert“. Selbst Theresas „pingelige Korrekturen“ konnte ich bereits beim lesen Deines Kommentars erwarten.
Tanzenden wie Kröter, Riedl, mir und auch anderen, kann man mit solchem Geschwurbel schon lange nicht mehr beeindrucken. Ganz zu schweigen von einem veröffentlichten „Tangolebenslauf“. So ein Lebenslauf sagt nämlich genau: Garnichts. Allerdings hattest ja NICHT DU die Sache mit dem Lebenslauf auf den Tisch gelegt.
Wobei. Um eine Unterrichtsstunde bei Tete beneide ich Dich schon. Ist aber nun leider unabänderlich – diesen Vorsprung werde ich nicht mehr einholen.
Immerhin – von den (im Thread behandelten) rezenten Kapellen hast Du mir das „Blockflöten-Ensemble Hohenkirchen“ voraus – ich werde verschmerzen müssen.
Das Dir „auch Cachicache [sic], trotz seiner Frische mit seinem mittelmäßigen Fiedler nicht viel Anlass zum Applaus“ gibt, tut mir leid. Ich spiele selbst seit der 6. Schulklasse Geige und weiß daher wie schwer es ist, dieses Instrument zu beherrschen.
Trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb?) hat mich das bei den Cachivache-Auftritten (die ich bisher live miterleben durfte) nicht im Geringsten gestört. Ganz im Gegenteil. Ich habe bei beiden Konzerten jeweils ein Set getanzt, die ich zu den beiden schönsten Sets meiner Tangolaufbahn zähle. Ich würde einer Kritik bezüglich ihrer permanent-hohen Lautstärke das Wort reden (Dynamik ist Cachivache bislang noch fremd) – aber dennoch bin ich jederzeit dazu bereit, einen saftigen Eintrittspreis für ihren Live-Auftritt zu bezahlen.
Formulierungen wie „zu Cachivache ließe sich allenfalls Milonga tanzen“ sind selbst mit dem Zusatz „candombe-ähnlich“ so unglaublich grotesk, dass ich nur laut lachen kann.
Meinen persönlichen „besten Tangoabend aller Zeiten“ erlebte ich bei „Los Locos“ in Amsterdam unter der musikalischen Verantwortung von Jens-Ingo Brodesser (…ich bin also durchaus in der Lage – sogar vor allem! – die EdO zu schätzen). Aber neben den großartigen EdO Titeln, halte ich einfach auch Auftritte wie die von Cachivache für großartig.
Zwischen den Polen „Guardia Vieja“ und „rezent“, gibt es sehr viele Längen- und Breitengrade. Meine Erde ist jedenfalls keine Scheibe, auch wenn die Landmasse zwischen dem 35ten und 45ten Zeitengrad den Kraton mit den meisten Bodenschätzen beherbergt.
Es scheint Leute zu geben, für die der frühe Troilo (*sollte ich lieber „Pichuco“ oder „el Gordo“ verwenden, um mich als des Kauderwelschs mächtig zu präsentieren?*) und Pugliese das absolute Ende der eigenen tänzerischen Fahnenstange darstellt.
Sie sind möglicherweise TATSÄCHLICH nicht in der Lage, zu Cachivache zu tanzen. Die können „sich einfach nur dazu zu bewegen“. Ganz gleich und völlig unabhängig von der Anzahl ihrer Tango-Jahre und -Stunden. Na gut.
Denen sagen ich: Das ist nicht schlimm. Jeder hat halt seine natürlichen Grenzen. Es können nicht alle zu Höherem bestimmt sein. Ich zum Beispiel, werde ich es nie zum guten Tangolehrer bringen – diese Erkenntnis muss ich selbst verarbeiten.
Mit Gewalt und Ausdauer allein, ist in der Musik und im Tanz leider nicht alles zu erreichen. Ich kenne sogar tollte Tangolehrer, die trotzdem nicht wussten, wie sie mit der Musik von „Cuarteto SolTango“ umgehen sollten. Kein Grund für mich darüber hochmütig zu werden.
Geiger der heutigen Tango-Bands müssen daher nicht schon in jungen Jahren ein Vardaro sein. Sie sollten aber idealerweise das nötige Herz dafür mitbringen! Wenn sich ein Barenboim (Hut ab vor dem Mann!) an den Tango wagt, so nützt mir seine ganze Perfektion nicht das Geringste! Vermutlich wird Barenboim eher tanzen wie ein Al Pacino. Ohne Praxis und Herz. Und vielleicht wird deshalb selbst ein Genie wie Barenboim, nicht auf Anhieb den Unterschied zwischen „guter Konzert- und [Tango-]Tanzmusik“ erkennen können. Dafür bedarf es vermutlich einem gewissen Grundverständnis in BEIDEN Disziplinen. Oder kann es am Ende sogar sein, dass dieser Unterschied einer sehr subjektiven Einschätzung unterliegt? Und sogar unter den tollsten Tänzern/Tänzerinnen „umstritten“ ist?
Ich halte es für durchaus akzeptabel, dass nicht jede Besucherin oder jeder Besucher einer Milonga meine EIGENE Einschätzung teilt und vice versa. Vielleicht taugt einem Anfänger oder einer Anfängerin andres als mir? Und selbst DJ’s sind nur Menschen und müssen klein anfangen, um ein Felix Picherna zu werden.
Du schreibst: „Erst als ich nach viel Übung die Melodie dieser Tangos tänzerisch mit der unglaublich komplexen adhoc improvisierten Technik kombinieren und führen (!) lernte, spürte ich die Vielseitigkeit dieser Musik und langweilte mich nie wieder damit, auch nach dem 478. mal „Hotel Viktoria“ entdecke ich immer neue Möglichkeiten der Interpretation bzw. – man staune – seit neustem die Kunst des Weglassens!“
Aha! Dein Prozess ist noch nicht abgeschlossen? Meiner hoffentlich auch noch nicht!
Dann warten wir doch mal gemeinsam ab, was Du und ich in einigen Jahren über das eine oder andere Stück neuerer Prägung denken, das uns heute noch als nicht „tanzbar“ erscheint. Vielleicht tut sich da ja noch was.
Sollten wir uns dieser Musik nicht also GELEGENTLICH aussetzen?
Schön finde ich, dass du anmerkst, „dass wir zum Überleben des Tangos neue Musik […] brauchen“. Und auch dass sich „die Musik sich nicht ewig an der Musik der EdO orientieren muss, sondern angepasst werden sollte“.
Da vermisse ich jetzt lediglich noch den Zusatz, dass es keine Richter geben darf, die pars pro toto entscheiden, welche Musik für den Rest der Gemeinde „tanzbar“ sei.
Liebe Grüße und viel Spaß beim Tanzen jeglicher Musik (und natürlich Frieden im Blog und auf Erden) wünscht…
Matthias Botzenhardt
Lieber Matthias, ich werde Dir gerne ausführlicher antworten, auch auf FB, aber nicht mehr in diesem Blog. Kannst Du mir bitte Deine Emailadresse senden oder Deinen FB-Namen? Ich merke nur, dass hier ein Chaos an Auslegungen und Mißverständnissen entstanden ist, das nicht mehr durch Relativierungen oder Klarstellungen zu reparieren ist.
Was Deine Herausstellung meines Lebenslaufs angeht, den ja nicht ich, sondern Thomas aus einer anderen Website hervorgekramt hatte, kann ich Dir nur meinen eigenen auf meiner Seite zum lesen empfehlen, auf dem ich seibst schrieb, dass Lebensläufe garnichts aussagen. Im übrigen war Tete nicht gerade die wichtige Instanz für mich, sondern nur ein sehr sehr kurzer Eindruck davon, wie man garantiert nicht unterrichten sollte, aber trotzdem ein Wink hin zum improvisierten Tango. Ich bin für eine Antwort einfach zu googlen. Und nun zum letzten Mal: Ich schwinge mich nicht zum Richter auf, welche Musik tanzbar ist!!!! Alle können, verdammt nochmal, tanzen oder sich bewegen zu was sie wollen!!! Es ist mir egal. Ich möchte nur bitte nicht dabei zuschauen müssen, wozu ich aber gezwungen wäre, wenn bestimmte Musik in das Musikrepertoire der Milongas einfließen würde. Na ja, ich könnte der Tanzfläche auch demonstrativ den Rücken zudrehen. Und wenn mir jemand was schreiben möchte, dann bitte mir persönlich.
Wenn jemand wissen möchte, was ich über das Wort „tanzbar“ zu sagen habe, sollte in Thomas Kröters Blogartikel „Tanz den Piazzolla…“ nachlesen, da habe ich nämlich eine Antwort zu verfasst, die leider in dieser Diskussion völlig ignoriert wurde.
Lg. Klaus
Hallo Klaus,
ich habe Deine Mailadresse bereits gefunden und werde hoffentlich noch heute dazu kommen Dir zu schreiben 🙂
Ich vermute, dass wir mit unseren Empfindungen und Meinungen recht nahe beieinander liegen.
An dieser Stelle nur noch ganz kurz zum Mitlesen für alle anderen:
Mea culpa, mea maxima culpa. Da Du mir mit vier Ausrufezeichen versicherst, keine richterliche Hoheit über “tanzbarkeit” zu beanspruchen, so glaube ich Dir und entschuldige mich für mein Missverständnis.
Wenn ich meine eigene Perspektive ändere – und versuche Deine Sichtweise als Veranstalter einzunehmen, dann kann ich besser nachvollziehen, dass Du die aus DEINER Sicht „schlechten“ Bands nicht einladen möchtest.
Das ist auch vollkommen und genau richtig so.
Eines möchte ich aber trotzdem noch anmerken:
Ich finde, dass man es ganz gemütlich aushalten kann, schlechten und sogar lausig schlechten Tanzenden bei ihrem Geschäft zuzusehen. Das muss ich in Freiburg ständig. Selbst bei El Choclo von Di Sarli.
Denn – gibt es dazu überhaupt eine Alternative?
Hülfe es, zu Mi Morocha oder Mozo Guapo von Tanturi nur noch zuhause im eigenen Wohnzimmer zu tanzen? Ich kenne jedenfalls höchstens vier Männer in Freiburg, die diese Stücke wirklich in den Griff bekommen. Und dennoch freue ich mich jedes Mal über diese Tanda. Es sollte sich jeder gelegentlich daran versuchen dürfen – auch wenn er grandios daran scheitert. Irgendwann klappt es schon bei einigen wenigen.
Viele Grüße,
Matthias
Spannende Eindrücke in dieser Diskussion. Nun wurden allerdings viele Themen angetippt.
Live vs Konservenmusik
Qualität der Livemusik
“Tanzmusik” und “Musik zum Hören”
Gewohnheiten, Traditionen…bzw. alte Hüte oder anderes wagen…
Modern-Tango (inkl. Fusion bzw. Cross-Over à la Cachivache) vs. Standards
….
Alles interessante Themen. Ich zwinge mich zur Knappheit und beschränke mich auf die Qualität vieler aktueller Live-Acts.
Persönlich schätze ich wie Thomas auch Live-Musik. Allerdings verstehe ich Klaus Einwände durchaus. Ich machte selber Live-Musik und verfolgte auch viele Szenen, Jahrzehnte bevor ich auf Tango stiess. Leider – und es tut mir weh das zu sagen – gibt es wenige Tango-Orchester, die hier in Europa umher ziehen (um nicht zu sagen tingeln), die einigermassen gut spielen. Nicht gestimmte Violinen oder fingerfaule Bandoneoisten, welche die Variationen der Pugliese-Klassiker total versauen.
Ausnahme sind Russische Formationen wie “Solo Tango” wieder und deren Ableger. Und auch in BsAs gibt es einige löbliche Orchester neben Durschnittlichem bis gar grottenschlechten Formationen.
Ich möchte hierbei nur kurz anmerken, dass abseits von der Tanzszene in BsAs viele ehemalige Mitmusiker von Troilo, Pugliese und Co. bis vor ca. 10 -20 Jahren sich sehr verdient gemacht haben. Nun sind auch diese alt. Eine Musikerschmiede wie die Escuela de Tango Balcarcé “formt jedoch weiterhin junge Musiker (und zwar solche, die bereits eine Musikerausbildung haben) aus aller Welt, die den Tango in alle Ecken der Welt bringen.
Möge Thomas Recht behalten, denn das ist auch mein persönlicher Wunsch, dass der Tango weiterlebt. Dazu gehören durchaus innovative Ideen, ansonsten wir nur noch von Folklore für die Touristen sprechen, die bei Fritten und Hamburger in der Boca von zwei Studenten akkustisch oder optisch berieselt werden.
Es wurde der Vergleich zu Salsa angestellt. Eher Tanzmusik. Dem stimme ich zu 90% zu (es gibt auch hier die anspruchsvollere Garde, z.B. Ruben Blades). Im Gegensatzu zu vielen Tangoformationen muss ich aber leider feststellen, ist das technische Können erheblich besser. Anfang der 90er Jahre besuchte ich etliche Livekonzerte, teils mit 30 Musikern auf der Bühne. Der Sound sass! Ich kenne auch positive Beispiele aus dem Jazz und dem RnB, RnR.
Beim Tango jedoch, ob für die Tanzenden gedacht oder nicht (was auch “diskutabel” wäre) , fehlt oftmals die Qualität. Ob das nur am tanzenden Publikum liegt?
Vermutlich nicht wirklich. Denn ich kenne zahllose Tangotänzer die sehr musikafin sind (teils selber Berufsmusiker).
Insofern darf man fordern und sollte….nicht nur eine Worthülse auch fördern. Denn heute haben viele Bands kaum die Möglichkeit fast siebenmal in der Woche zu spielen, wie während der 20er bis 50er, bevor die Schallplatte diese langsam und der DJ diese schnell von den kleinen Bühnen dieser Erde verscheuchte.
Auf konkrete Beispiele und Annektoten verzichte ich hier mal.
Vielen Dank Thomas,
für Deine erfrischend unverstaubten Beiträge.
Ich sehe es ähnlich wie Du: Ein Leben findet stets in der Gegenwart statt, nicht in der Vergangenheit.
Wir bauen alle auf den Errungenschaften der Vergangenheit auf, das ist wahr, aber dazu möchte ich einen Satz von Goethe zitieren:
“Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es um es zu besitzen”.
Mach das ererbte zu Deinem Eigenen indem Du Deine Ernergie hineinsteckst, es veränderst und vermehrst.
Das gilt m.E. auch für den Tango.
Retro als Konzentrat, um darauf aufzusetzen und zu gestalten, aber nicht als finaler Selbstzweck.
Ich freue mich über frische Interpretationen alter Melodien und besonders über mitreißende neue Musik wie z.b. über viele Stücke der hier einmal geschmähten “Gotan Tango”.
“Mitreißend” ist vielleicht auch der Schlüssel für das, was ich als Qualitätsmerkmal ansehe.
Am Rand der Tanzfläche stehend, möchte ich “abgeholt” werden durch Musik, die meinen Körper und Temperament erreicht.
Dabei interessiert mich Tango-Theorie herzlich wenig.
Ich bin den Argentiniern dankbar, dass sie diese Art der rhythmischen Fortbewegung entwickelt haben, aber damit hat sichs auch.
Buenos Aires ist nicht mein Mekka, sondern die Lokale, in denen ich hier viel Spass habe und hoffentlich auch multipliziere.
Alle “Hobbies” kann man auswalzen bis zur Unkenntlichkeit, was man im Blogverlauf gut erkennen kann.
Abgestimmt über die Qualität von Gruppen und DJs wird letzten Endes mit den Füßen und das ist auch richtig. Was gut ist, wird sich durchsetzen.
Dabei sollte man Nachsicht mit Newcomern üben.
Ich hoffe noch sehr lange zu tanzen und dabei .. ein neugieriger Tanguero zu bleiben
Werner
Reading this, with a lot of help of a German-English dictionary, has contributed to my thinking about this subject, for which I am thankful. Alas, I don’t feel comfortable enough with my German to also respond in German : )
Vielen Dank, Tomas Kohl. Many thanks. here the link to your text: omaskohl.com/tango/capturing-the-spirit-of-tango/?fbclid=IwAR3wjAudRyhSD0shVnicQ6c5wjOUsjOsQwNKJ7_62zlXkt3LXsekpFKcCEI
beim Link zum Beitrag von Tomas Kohl fehlt ein kleines aber wichtiges t vorweg – und der Rattenschwanz hintendran kann wegbleiben … :
https://tomaskohl.com/tango/capturing-the-spirit-of-tango/