• Thomas Kröter
  • ThKro@t-online.de
Logo v2Logo v2Logo v2Logo v2
  • Startseite
  • Blog
  • Kontakt
  • Startseite
  • Blog
  • Aktuelles
  • Zwischenruf: Rentner, Tango und Regierung
Adios Tangoloft… HASTA LUEGO!!!
22. Juni 2020
Alles Tango, oder was? Ein Gastbeitrag von Lea Martin
9. Juli 2020
alle anzeigen

Zwischenruf: Rentner, Tango und Regierung

8. Juli 2020
Kategorien
  • Aktuelles
Schlagwörter

Ich bin Rentner. Seit gut vier Jahren. Aber manche Sichtweisen meines alten Berufs werd’ ich nicht so schnell los. Will ich auch nicht. Ein Beispiel:  Halbwegs regelmäßig verfolge ich eine Interview-Reihe des Blogs  “BerlinTangoVibes”. https://berlintangovibes.com. Darin befragen Laura Knight, die Betreiberin, und die Autorin Lea Martin http://www.lea-martin.de,  Laien und Profis aus der Tangoszene über ihre Erfahrungen und Gefühle in der “Epoca Corona”. Meistens lese ich das gern.

Gerade wurde eine Gesprächspartnerin so vorgestellt: “Sie wirbt – gemeinsam mit anderen Aktivem – für Spendenkampagnen von Tangoprofessionals, stellt finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten zusammen, hat an einem politischen Positionspapier mitgewirkt und verfolgt das Ziel, der Tangokultur insgesamt mehr politische Aufmerksamkeit zu verschaffen”. https://berlintangovibes.com/2020/07/04/wir-tragen-so-viel-bei-zu-einer-weltoffenen-gesellschaft/  Schön. Doch eins erfährt die geschätzte LeserInnenschaft nicht: Dass die “begeisterte Milonguera”  Caroline Waldeck im Bundeskanzleramt arbeitet und dort als Redenschreiberin von Monika Grütters an der Formulierung und Vermarktung der Politik der Kulturstaatsministerin beteiligt ist. Ich hab’ mich zunächst nur gewundert – ohne aktiv zu werden

Immerhin reichten die Reste meiner professionellen Reflexe aus, Caroline mitzuteilen, dass ich mich “veralbert” fühle, wenn ich ihre Profession im Rahmen einer Vorstellung nicht mitgeteilt bekomme. Ihre Antwort:

„Das ist ein Aspekt, den ich am Tango sehr schätze: dass auf Milongas und im Tanz die Umarmung und Verbindung zählt und nicht, ob jemand diesen oder jenen Job hat, wieviel Status / Prestige damit verbunden ist oder auch nicht, und ob man in Sachen Politik, Religion oder was auch immer auf einer Linie liegt. In diesem Sinne verstehe ich auch Lauras Interviews: Ihre Fragen gelten dem Menschen im Tänzer/in der Tänzerin, und arbeiten sich nicht an Äußerlichkeiten und Rollen ab. Deshalb lese ich sie gerne. Fragen nach dem beruflichen Hintergrund habe ich persönlich bisher in keinem Interview vermisst, weil mich interessiert, was den Gesprächspartnern der Tango in ihrem Leben bedeutet.“

Laura und Lea machen ihre Sache gut. Auf ihre Weise. Ich hätte eine tangotanzende Mitarbeiterin der Bundesregierung anders befragt als eine tanzende Musikerin. Oder einen Rentner. Denn der “berufliche Hintergrund”, den Caroline bei den InterviewpartnerInnen nicht vermisst, steht  steht für viele Tangoprofis und Soloselbständige im Vordergrund, wenn es um die Tätigkeit der Kulturstaatsministerin geht. Ihrer Chefin. Und die ist nicht eben unumstritten.

Ich hab’ mehr als 30 Jahre Journalismus in mir. Ich möchte wissen, ob jemand für die Regierung arbeitet, dessen/deren leidenschaftliche Tätigkeit für die Tangoszene ich bewundern soll. Ich zähle nicht zum “inner Circle” der Tangoszene Berlins. Muss ich auch nicht. Dass mir da eine wunderbare Fördererin des Tango ohne nähere Angaben nahe gebracht werden sollte, hat mich zunächst nur gewundert. Ich habe die Firma Google erst befragt, nachdem ich einen Hinweis bekommen hatte. https://carta.info/author/caroline-waldeck/

Dann habe ich bei Caroline selbst nachgefragt. Ohne Laura und Lea Konkurrenz machen zu wollen. Denn es ist ihr Interview. Das soll es auch bleiben. Aber die Leerstelle, die mich gestört hat – die wollte ich ausfüllen. Soviel Journalismus muss sein, auch wenn ich nur noch ein bloggender Rentner bin.

Teilen
4
Thomas
Thomas

6 Comments

  1. Michael Sacher sagt:
    8. Juli 2020 um 16:36 Uhr

    Tut mir leid, daß Du Dich veralbert fühlst, allerdings vor allem für Dich. Steht denn ihre Tätigkeit bei Monika Grütters in irgendeinem Interessenkonflikt zu ihrem Einsatz, dem Tango und seiner Zukunft bei den unterschiedlichsten politischen Akteuren Gehör zu verschaffen? Stellt die einfach zu ergoogelnde Information ihres Berufes, die ohnehin vielen Berliner Tangotänzern bekannt ist, ihr Engagement in irgendein anderes Licht?! Ich glaube nicht. Ich kenne nur sehr wenige Menschen, deren Formulierungsqualitäten uns eine vergleichbar unschätzbare Hilfe hätten sein können (ja, Du gehörst nicht dazu).
    Und last but not least: Welcher Beruf einer/s Tangoliebhabers/in stellt in irgendeiner Weise die Zuschreibung als “begeisterte Milonguera” in Frage, was soll also dieses Zitat an genau dieser Stelle in genau diesem Satz in Deinem Text?
    Ich bin enttäuscht.

    Antworten
  2. Laura Knight sagt:
    8. Juli 2020 um 17:30 Uhr

    Jeder muss tun, was er tun muss, lieber Thomas und das ist gut so.
    Eine Klarstellung noch: Zwar machen Lea Martin und ich die Interviewreihe gemeinsam. Die Interviews führen wir jedoch in der Regel einzeln und das Interview mit Caroline habe ich geführt.

    Antworten
  3. Horst Martin sagt:
    8. Juli 2020 um 19:51 Uhr

    Ich sehe keinen Grund, warum ein ausschließlich privates Engagement mit beruflichen Hintergründen unterfüttert werden muss. Die BKM ist, wie jeder Profi-Journalist wissen sollte, für unsere subkulturelle Nische nicht zuständig.

    Ich hoffe, Du findest bald bessere Themen. Oder wir schaffen es, dass irgendwann getanzt werden kann. Vielleicht willst Du ja mithelfen.

    #weltkulturerbe #tangoretten

    Antworten
  4. Christian Paschen sagt:
    8. Juli 2020 um 21:10 Uhr

    Ich sehe das nicht so schlimm, denn Caroline ist nicht her mistress voice. – Das einzige, was mich hier ärgert, ist der arrogante Kommentar von M. Sacher….

    Antworten
    • Thomas sagt:
      10. Juli 2020 um 22:33 Uhr

      Ich taste mich gerade an meine Sammelantwort heran. Du passt nicht so recht rein, lieber Christian. ” Caroline ist nicht her mistress voice” schreibst du. Aber was, wenn nicht die Stimme ihrer Herrin ist eine Redenscheiberin?

      Antworten
  5. Gerhard Riedl sagt:
    9. Juli 2020 um 07:55 Uhr

    Caroline Waldeck äußert sich in dem Artikel keineswegs lediglich “als Mensch bzw. Tänzerin”, sondern nimmt ausführlich Stellung zu einer politischen Initiative. Insofern hätte es mich auch interessiert, dass und wo sie ansonsten in der Politik aktiv ist. Vor allem, wenn es ein kulturpolitisches Feld ist. Insofern bin ich Thomas Kröter sehr dankbar für seine Recherche. Mein eh schon skeptischer Blick auf die “Retter des Weltkulturerbes” wird dadurch nicht positiver.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Thomas Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Suche

Archiv

Letzte Beiträge

  • 2
    Recuerdo de la Villa K.
    21. Januar 2021
  • 0
    Maria, ein Tritt und die Tochter – fast ein Nachruf auf Juan Carlos Copes (mit vielen Videos)
    16. Januar 2021
  • 2
    Malen & Tanzen: Caroline Roling und Jürgen Kühne (mit 2 neuen Videos)
    14. Januar 2021

Letzte Kommentare

  • 21. Januar 2021

    Thomas commented on Bilder aus der Welt des Tango – Eine doppelte Einführung* (revisited)

  • 21. Januar 2021

    Jürgen Kühne commented on Bilder aus der Welt des Tango – Eine doppelte Einführung* (revisited)

Kategorien

  • Aktuelles
  • aufgespießt
  • Bücher
  • CDs
  • Empfehlungen
  • Film
  • Fundstücke
  • Interviews
  • Nachtgedanken
  • Portraits

Blogroll

  • Tango Therapist
    Tango Therapist
    Musicians who make us get up: Worldwide 17 December 2020 we celebrate Bethoven's 250th birday.  This is a good time to ask [...]

  • Gerhards Tango-Report
    Gerhards Tango-Report
    Nuhr weg!:   Kürzlich verlinkte ein Tangokollege auf Facebook die neueste Rezension der „Frankfurter [...]

  • Melina Sedó
    Melina Sedó
    My incredible shrinking world: First they closed the borders, so that it is you and the others again: Germany (low infection [...]

  • ATango...blog
    ATango...blog
    Wir schreiben Geschichte(n)…: Der Beitrag stammt von Alexandra Seitz Hallo ihr Lieben, da bin ich wieder und weiß gar nicht so [...]

  • Jochen Lüders
    Jochen Lüders
    Kommentar zu [Mebis] Mehreren Schüler*innen dieselbe Nachricht schicken von Jochen Lüders: Als Antwort auf <a href="https://jochenlueders.de/?p=15140&cpage=1#comment-91204" [...]

  • Neun Mal Sechs
    Neun Mal Sechs
    Das Ende ist nah!: Nichts ist für die Ewigkeit. Rom war es nicht. Blogsport ist es auch nicht. Management Summery: [...]

  • JanTango
    JanTango
    Obelisco Tango: If you’ve visited Buenos Aires over the last seven years, you probably attended a milonga in [...]

  • Tomáš Kohl | Tango is Alive!
    Tomáš Kohl | Tango is Alive!
    The progressive tango mix #3: I give you ~ 2 hours of contemporary tangos, milongas, and valses, with a few neotango tandas mixed [...]

  • Berlintangovibes
    Berlintangovibes
    Mein Tango-Jahresrückblick: Voller Freude und Elan, voller Motivation startete ich ins Tango-Jahr 2020. Frisch zurückgekehrt [...]

  • Cassiels Tango-Blog
    Cassiels Tango-Blog
    „Die «alte» Musik ist langweilig“ … wirklich?: Es hätte genügend Möglichkeiten gegeben, über den Jahreswechsel irgendwo eine mehrtägige [...]

  • edgars abrazos
    edgars abrazos
    Neues Jahr, neuer Tango?: Ein Jahr lang habe ich nichts Neues in diesem Blog veröffentlicht, das will ich ändern. Ich bin [...]

Impressum

Datenschutzerklärung

© Copyright 2017 - kroestango.de