https://youtu.be/vngdCnVy8X8
Er ist Spanier. Er hat mehr als 130 verschiedene Opernpartien gesungen – und immer wieder auch Tango. Aber selten ist PLACIDO DOMINGO nicht bloß mit einem Symphonieorchester zu hören, sondern auch mit einer fetten Bandoneonsection – hier live und open Air am Obelisken in Buenos Aires. Außerdem im Duett mit der wunderbaren Sopranistin VIRGINIA TOLA. Die ist immerhin Argentinierin. Von ihnen zwei Videos, die ich immer wieder genießen kann.
Dazu eine – leider traurige – Anekdote. DOMINGO wollte die Hauptrolle in ASTOR PIAZZOLLAS geplanter Oper über CARLOS GARDEL übernehmen. Die Uraufführung war für 1992 geplant – bei den Feiern zum Jahrestag der Entdeckung Amerikas in Sevilla. Der vielbeschäftigte AP hatte sich sogar endlich Zeit in seinem stets übervollen Terminkalender freigehalten, um das lange in seinem Kopf spukende Werk zu Papier zu bringen. Da ereilte ihn am 5. August 1990 in Paris ein Schlaganfall, von dem er sich nie mehr erholen sollte. So bleiben nur die Tangos von GARDEL selber, die DOMINGO immer wieder gesungen hat.
(Ich bin durch Naranja Verde in der Facebookgruppe „Todays Tango is…“ auf diese Videos gestoßen. Vielen Dank.)
2 Comments
Tangos mit Opernstimme sind nicht mein Fall … bislang einzige Ausnahme: Roberto Alagna, der u.a. auch schöne Walzer gesungen hat…
Vielen Dank, liebe Regina. Durch Deinen Kommentar hab ich dazu gelernt. Roberto Alagna kannte ich noch nicht. Ich habe schöne Aufnahmen im Netz gefunden. Aber ich finde ihn auch nicht weniger “opernhaft” als Domingo. Die Geschmäcker sind eben verschieden. Unter meinen Tonträgern mag ich noch gern “Marcelo Álvarez sings Gardel” aus dem Jahr 2000. Mein absoluter Liebling aber ist die CD “Rojotango”, die der uruguayische Bassbariton Erwin Schrott 2011 mit einer Gruppe um den langjährigenen Piazzolla-Pianisten und gerade frisch gekürten Grammy-Preisträger Pablo Ziegler aufgenommen hat. Der nimmt sich etwas zuück und erzeugt – jedenfalls für mich – pures Tangofeeling. Aber das liegt wohl auch an Zieglers Einfluss. In späteren Liveaufnahmen gibt er dem, pardon, “Opernaffen” in sich wieder mächtig Zucker.