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Tanze Tango mit mir – wie Richard Gere. Nur dicker…

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Was ist weniger wahrscheinlich: Dass ein übergewichtiger Mittfünfziger nach einem Herzinfarkt im Handumdrehen Tango lernt? Oder dass in einer deutschen Tangoschule mal eben so Soltadas mit Unterarmdrehung gelehrt werden? Pardon, ich will nicht sarkastisch werden. Dazu ist dies kleine Fernseh-Märchen zu schön.

“Tanze Tango mit mir”, heißt der Film, der am 10. März in der ARD  zu sehen sein wird – in der Reihe “FilmMittwoch im Ersten”. Für die altmodischen Freunde des “linearen” TV.  Die andern (wie dieses Mal ich) schau’n sich’s in der Mediathek an. Wie “Babylon Berlin”.  Dass es sich um ein Märchen handelt, daran lassen das Autorenteam Peter Güde/Matthias Fischer und der Tatort-erfahrene Regisseur Filippos Tsitos keinen Zweifel. Das Kreditinstitut, das in dem Film eine erst bedrohliche, dann rettende Rolle spielt,  heiß “Unicorn-Bank”. Und genauso märchenhaft wie ein Einhorn ist die Geschichte.

Der stark übergewichtige Ex-Bankangestellte Frank arbeitet als Pförtner in einem Theater. Dort wird ein Raum an eine Tango-Schule vermietet… und es kommt wie es kommen muss: Der eigentümliche Klang der Musik, aber auch die Bewegungen der Tanzenden, ziehen ihn in ihren Bann. Zur Verwunderung bis Ablehnung seiner Umwelt. “Typisch Midlife Crisis!”  Außerdem hat der Arzt ihm jede Anstrengung verboten. Von Sport bis Sex. Seine Frau schenkt ihm irgendwann vermeintlich angemessene Boule-Kugeln. Für ein bisschen mehr an Bewegung ist Tango gerade recht – sag ich als Boole-spielender Tango-Pauseur.

Wem der Plot des Films bekannt vorkommt – vor Jahren spielte Richard Gere einen Rechtsanwalt in Chicago, der auf dem Heimweg mit der Hochbahn an einer Tanzschule vorbeikommt:  Durch deren Fenster sieht er Jennifer Lopez in der Rolle einer Latino-Tanzlehrerin. Er belegt einen Kurs. Und nach angemessenen Verwicklungen gibt’s ein Happy Ende mit der Gattin.  Sie belegt gemeinsam mit ihm einen Tanzkurs.

Frank, der im Lauf des Films wegen seiner Tango-Begabung zu “Franco” mutiert, erhält die Absolution seiner Angetrauten nur in Gestalt verständnisvoll bewundernder Blicke, als sie ihn auf seiner ersten Milonga beobachtet. Zeitgemäß: Outdoor. Mich erinnert seine Statur übrigens an den charmanten Taxi-Tänzer Sergio in Buenos Aires, der Blicke auf seine Leibesfülle mit dem Satz zu quittieren pflegte: “It’s my Milonguero-Muscle”. http://kroestango.de/aktuelles/mi-buenos-aires-querido/  Eine zauberhafte Geschichte, in der die einstige “Schwarzwald-Klinik” Chef-Gattin Gaby Dohm eine herrlich herrische Schwiegermama spielen darf.  Kitsch? Selbstverständlich! Aber mit Stil.  Kara Wenham spielt mit rollendem “R” und eben solchen Augen die (selbstverständlich) temperamentvolle Tangolehrerin.  https://www.facebook.com/kara.wenham 

Berliner Tango-Freaks werden unter anderem Sven Elze wieder erkennen. Der Erfinder der jugendlichen “Milonga Popular” trägt mit Grandezza sein fortschreitendes Alter auf dem Bildschirm spazieren. Vor allem aber hat er hinter der Kamera dafür gesorgt, dass tangomäßig alles mit rechten Dingen zugeht. Nicht zuletzt hat er den wunderbaren Hauptdarsteller  Michael A. Grimm einer vierwöchigen Tango-Druckbetankung unterzogen. Ich empfehle vor allem, die Veränderungen in seinem Gesicht zu studieren…

Ja, da ist im Unterricht auch die Base zu sehen.  Dass der Tango obendrein Franks, pardon Francos Selbstbewusstsein stärkt, brauche ich nicht extra zu erwähnen.  Wie immer in derlei Produktionen bleibt das TV-Publikum von jener Musik aus goldigen Zeiten verschont, die in der real existierenden Tangoszene normalerweise erklingt. Stattdessen hören (und sehen) wir das grandiose polnische Quartett “Bandonegro”. Märchenhaft!

Menschen, die noch eine ausführliche Besprechung aus Nicht-Tango-Perspektive lesen wollen, empfehle ich: http://www.tittelbach.tv/programm/fernsehfilm/artikel-5753.html .  Vor allem aber: Lasst Euch diese eineinhalbstündige Flucht aus der Wirklichkeit nicht entgehen. Ich schau sie mir noch einmal gemeinsam mit meiner Frau an. Ganz ohne Schreib-Druck. Nur zum Vergnügen. Ich freu mich drauf…

Der komplette Film ist in der ARD Mediathek bis zum 2. Juni abrufbar. Auf  http://tango-argentino-online.com sind einige  Extras dazu verlinkt.

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Thomas
Thomas

8 Comments

  1. Carlos sagt:
    6. März 2021 um 10:59 Uhr

    Tolle Rezension, vielen Dank!
    Zu erwähnen wären vielleicht einige Münchner Milongueros wie Esequiel Maiolo und Teilnehmer seiner Tangoschule. Auch Münchner Milongas wie der Schlachthof sind zu sehen. Der Film wurde ja in München vom BR gedreht. Was dem Film keinen Abbruch tut, oder?

    Antworten
    • Thomas sagt:
      6. März 2021 um 15:21 Uhr

      Ein so “undogmatischer” Tanzstil in München… Wunderschön.

      Antworten
    • Judith Seeger sagt:
      6. März 2021 um 18:59 Uhr

      Nein, gerade weil er vom BR gedreht wurde, finde ich das noch schöner. Da es ja in den kleineren bayerischen Orten wie Hof und Selb, leider kein Tango gibt. Man muss immer weit fahren, aber vielleicht hat der Film,d a er ja nun mit bayerischen Darstellern gedreht wurde, gerade deshalb die Tango Szene in Oberfranken und Umgebung noch ein bisschen motiviert. Oder so. Ich finde den Film sehr liebevoll gemacht. Und es auch mal schön, dass der Protagonist nun mal auf anderen Wegen zum Tango kommt, und nicht unbedingt als typischer Tangotänzer dargestellt wird. Sieht man ja am Anfgang wo er noch ein wenig beäugt wird, und sich dann mausert. Und man sieht auch dass es auch wichtig ist Spass am Tango zu haben, was ja leider in der Tango Szene auch mal oft, sehr verbissen gesehen wird. Alles in allem ein wunderschöner Film.

      Antworten
  2. Arnold Voss sagt:
    7. März 2021 um 19:01 Uhr

    Egal wie im einzelnen die Kritik oder das Lob ausfällt, dieser Film wird viele Menschen außerhalb der Tango Community erreichen, und das ist für mich das Entscheidende. Gerade in Zeiten von Corona macht er ohne jeden Fingerzeig klar, dass Paartanzen eben kein erotischer Bewegungsluxus sondern ein wichtiger und zugleich musikalischer Ausdruck hoher zwischenmenschlicher Kooperationkultur ist. Von der unmittelbaren und nachhaltigen Freude an der gemeinsamen Bewegung und Berührung ganz zu schweigen.

    Antworten
  3. Lucky Lady sagt:
    8. März 2021 um 14:25 Uhr

    Ein Film der Laune macht und den Tango interessant inszeniert! Tolle Hauptdarsteller, gutes Drehbuch, tolle Regie und Schnitte! Somit eine wunderbare “Werbung” für Tango Argentino! Ich hoffe, der Link wird viel geteilt, und somit der Fillm viel gesehen, auf dass viele neue Menschen begeistert werden Tango Argentino zu lernen! Willkommen am Parkett!

    Antworten
    • Thomas sagt:
      8. März 2021 um 20:08 Uhr

      Eigenlob stinkt, sagte meine Oma. Ich hab euern Kommentar freigeschaltet, Mäx&Jana. Durch die Adresse war Euer Pseudonym ja schnell entschlüsselt. Was hat Euch dran gehindert zu schreiben: Uns und unseren Schülern hat auch die Mitarbeit viel Spaß gemacht? Zu euerm Text: Er liest sich wie von einem nicht sehr phantasievollen Werbetexter verfasst.

      Antworten
      • Jana sagt:
        9. März 2021 um 14:30 Uhr

        Hallo Thomas, mir, Jana, geht es tatsächlich um diesen Film. Der Film zeigt, dass der Tango Menschen “auf den Weg bringen kann”, ein Beitrag sein kann “zu sich selbst zu finden und sich zu entdecken” und zwar in jedem Alter! Der Film trifft dieses für mich absolut! Michael Grimm spielt aussergewöhnlich und ehrlich! Und dabei unterhaltsam! Wenn ich Werbung mache für unseren Unterricht, dann mache ich das … das war hier in keinster Weise mein Anliegen! Ja, und vielleicht sollte ich bei einem Werbetexter noch etwas üben … das nehme ich gerne an! Herzliche Grüße, Jana

        Antworten
        • Thomas sagt:
          9. März 2021 um 22:38 Uhr

          Ich finde vor allem, dass du mit offenen Karten solltest, liebe Jana. Dass Michael Grimm toll spielt, hab ich selber geschrieben. Warum die Camouflage? Zum Glück warst Du ja schnell zu finden. Sonst hätte ich deinen Kommentar nicht veröffentlicht.

          Antworten

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