„Tangodreams“ – Ein Buch zum beiseite Legen (*)
25. April 2019The problem are the men… A talk with Carlos Libedinsky and Miguel Di Genova (*)
23. Mai 2019Carlos Libedinsky durchlebt gerade eine höchst schöpferische Phase. Der Mastermind der Electrotango-Gruppe „Narcotango“ arbeitet in Berlin gleich an zwei neuen Vorhaben.
Gemeinsam mit dem persischen Doppelhals-Gitarristen Mahan Mirarab und der Perkussionistin Nora Thiele entwickelt er einen interkulturellen, transkontinentalen Musikstil. Er verbindet Tango, Jazz und (nicht nur) persische Volksmusik. (Hier zwei Bilder vom umjubelten Auftritt im Tangloft und von den Proben im Lotus-Loft) Sinnbildlich für das Projekt ist Mahans Instrument. Es hat einen bundlosen Hals für die iranischen Musikskalen (um Vierteltöne zu spielen) und einen Hals mit Bünden für die 12 (Halb-)Töne westlicher Musikskalen. Ideengeber sind Mona Isabelle vom Berliner Tangoloft und Andreas Rochholl, der unermüdliche Impressario das „Contemporary Tangofestival“ und der „Femal Voices of Iran“. Die Große Premiere ist für das CTF 2019 geplant, das am 20. August beginnt und den Berliner Hauptbahnhof mit bekanten und unbekannten Tönen erfüllen wird. Andreas Rochholl nennt die ungewöhnliche Kooperation eine „neue Wiedergeburt des Tango“.
Eine „Sneak Preview“ gab es am am Sonntag im Berliner Tangoloft. Sie fand ein begeistertes Publikum. Ohne Berührungsängste folgten die Tänzerinnen und Tänzer den MusikeInnen auf ihrer Expedition in eine neue Welt. In den Worten von Andreas Roccholl:
„Im vorigen November haben sich zwei Musiker aus Teheran und Buenos Aires hier in Berlin getroffen. Sie haben begonnen, an einem neuen Gefühl des Tango zu arbeiten. Dazu mischen sie unterschiedliche Tonleitern und musikalische Kulturen. Vielleicht geht es um die persische Seite des Tango, vielleicht um den Beginn einer neuen Mischung internationaler Zutaten. Tango hat keine Nationalität. Tango ist die nie endende Geburt von Vielfalt.“ (Übertragung aus dem Englischen: T.K.)
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Aber da ist noch ein weiteres Projekt. Es bringt zwar nicht unterschiedliche Kulturen zusammen, aber doch zwei verschiedene Stilrichtungen des Electrotango: Die eher melodische Musik von „Narcotango“ und die Rhythmus-betonten Klänge von „Otros Aires“. Auf Vorschlag von Mona Isabelle Schröter trafen sich Carlos Libedinsky und Miguel di Genova zu einem Konzert im Berliner Tangoloft – die Köpfe und Herzen von „Narcotango“ und „Otros Aires“. Das verbindende Element bildete am Flügel Diego Ramos. Über diese Begegnung habe ich mit Carlos und Miguel ein längeres Gespräch geführt – zu lesen demnächst in diesem Blog. Was daraus einmal werden könnte? Darüber halten die beiden sich bedeckt. Aber zunächst zwei musikalische Kostproben von ihrem Auftritt im Tangoloft.