In jenem elisabethanischen Kommunikationskollegium über Tango, dem anzugehören ich nicht mehr die Ehre habe, hat es jüngst eine außergewöhnliche Diskussion gegeben. Sie drehte sich um einen Text von Klaus Wendel – eines der erfahrensten Tangolehrer des Landes https://www.tango-sencillo.de. Wir haben schon öfter miteinander gestritten, etwa über die Tanzbarkeit der Musik von Astor Piazzolla. http://kroestango.de/aktuelles/tanz-den-piazzolla/ Aber wir schätzen einander. Deshalb hat er mir nach meinem Ausschluss eine überarbeitete Fassung seines Koko-Textes zur Veröffentlichung geschickt. Vielen Dank dafür lieber Klaus. Der ausführliche Originaltitel: “Die Umarmung im Tango – Attitüde oder Wunsch nach Nähe? Warum wir uns öfter fragen sollten, welche Umarmung wir möchten (zu Zeiten von Corona vielleicht etwas fehl am Platz, aber für die Zukunft sicherlich interessant)”.
Meine Frage, ob die enge Umarmung im Tango Attitüde ist oder einem Wunsch nach Nähe entspringt, ergibt sich aus Beobachtungen in Milongas in Europa und Buenos Aires, aus jahrelanger praktischer Beschäftigung mit diesem Thema im Tangounterricht sowie aus der eigenen Erfahrung beim Tanzen. Viele Paartanzhaltungen (der Begriff „Umarmung“ ist insbesondere beim Tango geläufig) entstehen im Zusammenhang mit den Bewegungsformen und dem technischen Charakter eines Tanzes. Sie sind abhängig von gesellschaftlichen Normen und Gewohnheiten einer Gruppe, sind verbunden mit dem Grad der sexuellen Freizügigkeit und den Benimmregeln eines Kulturkreises. Die Umarmung beim Tanzen war dabei lange die einzige gesellschaftlich geduldete körperliche Nähe zum anderen Geschlecht in der Öffentlichkeit, die sonst nur bei Ehepaaren akzeptiert wurde. Vielleicht hat gerade dieser Wunsch nach akzeptierter Nähe den Tango so beliebt gemacht. Die Grundhaltung ist meist frontal gegenüberstehend mit den Armen in einer asymmetrischen Haltung, selten ist sie – und meistens nur bei großer Vertrautheit – eng umschlungen wie beim Tango.
Historie der Tanzhaltung
Aus tanzhistorischer Perspektive hat sich die tangotypische Umarmung aus vielen verschiedenen Tänzen entwickelt, zudem war sie immer wieder modischen Trends unterworfen und wurde an gesellschaftliche Normen und Bedürfnisse angepasst. Eine Umarmung kann auch symmetrisch sein, wie beim französischen „Valse musette“, bei dem die Frau die Hände um den Hals des Mannes legt, während er die seinen um ihre Hüfte schmiegt (zu diesen typischen französischen Hafenwalzern mit Akkordeonklängen – Lydie Auvray http://www.lydieauvray.delässt grüßen).
Die Asymmetrie der Umarmung ist ein Relikt aus der Zeit, als der Mann seine Partnerin unter seinem linken Arm hindurchführte, so wie wir es heute noch vom Salsa, Lindy Hop und anderen offenen Paartänzen kennen. Da dies in geschlossenen Umarmungen oft nicht mehr stattfindet, ist die Asymmetrie eigentlich obsolet und wurde nur aus Gewohnheit aufrechterhalten (manchmal sehr aufrecht – ich erinnere an den bei manchen Tangotänzern beliebten „Fuchsschwanz-Arm“, der ähnlich wie die Manta-Antenne hochragt). Die Asymmetrie in der Tango-Umarmung führt jedoch bei den meisten Paaren zu einer Asymmetrie der Tanzschritte, denn bestimmte Schrittpositionen lassen sich auf diese Weise nur schwer ausführen, insbesondere wenn die Arme der offenen Seite verkrampft sind. So fällt ein großes Repertoire an Bewegungsmöglichkeiten weg, die zu der einen Seite leichtfallen, zur anderen Seite jedoch Schwierigkeiten bereiten.
Beim Tango ist die Umarmung auch noch Mittel zur Kommunikation, man geht auf Tuchfühlung, um die Bewegungen des Partners zu erspüren – damit ist die Umarmung geradezu Voraussetzung des Tanzes. Die Attitüde Attitüde (von französisch attitude: Haltung, Verhalten, Gebaren, Einstellung) nennt man in der Kunst die Haltung, Stellung oder Lage menschlicher Figuren, eine Positur oder eine Gebärde (Wikipedia). Wenn man nun versucht, aus – streng genommen – obsoleten Gewohnheiten eine Funktion für den Tanz abzuleiten, ergeben sich bald Schwierigkeiten. Denn hier droht die Umarmung zur bloßen Attitüde zu werden, die nicht mehr den Wunsch der jeweiligen Partner nach wirklicher Nähe, der Bewegungsdynamik oder der Musik entspricht. Die Form folgt hier nicht der Funktion oder dem Bedürfnis, sondern wird zum Selbstzweck.
Nach meinen Beobachtungen entspringt die zur Attitüde gewordene Umarmung oftmals dem Wunsch, sich einer Tanzbewegung oder Haltung optisch anzugleichen, ohne deren Nutzen oder Bequemlichkeit für sich überprüft zu haben. Das ist teilweise auch verständlich, wenn zum Beispiel ein Anfängerpaar eine Gruppe guter, erfahrener Tänzer sieht, die vorwiegend eng tanzen, möchte dieses Anfängerpaar natürlich auch genau so erfahren wirken und imitiert die beobachtete Umarmungsform, obwohl dieses schwierige Unterfangen noch nicht erlernt und tänzerisch verarbeitet wurde. Auch fortgeschrittene Paare unterliegen hin und wieder diesem Mechanismus. Auch ist die Tangoumarmung modischen Trends unterworfen, die jeweiligen Epochen zeigen viele Variationen. Bei Beurteilungen in Tango-Wettbewerben scheint jedoch die Umarmung eine sehr große Rolle zu spielen, so scheint die Regel «¡nunca rompas el abrazo!» (Übers.= «zerstöre» niemals die Umarmung) ein unumstößlicher Grundsatz im «Tango de Salón» – also eine heilige Kuh – in der formalen Welt der «dos and don’ts“ – der Wettbewerbsregularien – zu sein.
Nähe als Intention
Als Beispiel einer möglichen Intention – hier der Wunsch nach Nähe – möchte ich die oft beobachtete enge Umarmung nehmen, bei der das Paar die Köpfe während des gesamten Tanzes besonders nah zusammensteckt, fast so, als würde man miteinander schmusen wollen. In Buenos Aires nannte man diese zärtliche Haltung auch in den 80er Jahren „carita“ („Gesichtchen“), im Englischen auch „cheek to cheek“ – Wange an Wange. Diese Umarmung, die ja im kompletten Kontrast zur offenen Standardhaltung des Ballroom-Dance steht, gilt gemeinhin als typisch für den Tango Argentino. Eigentlich sollte man bei dieser Umarmung den Wunsch nach zärtlicher Nähe erahnen, bei der man ruppige und ausladende Bewegungen verhindern möchte, um das traute Beisammensein nicht zu stören. Das heißt, Intention und Bewegung sind im Einklang.
Warum ich ausgerechnet dieses tango-fremde Videopassage ausgesucht habe, begründet sich aus der deutlichen Demonstration, was „zärtliches Wange an Wange tanzen“ eigentlich ist: nämlich kein „Kopf-aneinander drücken“! Ist die nach innengekehrte enge Umarmung beim Tango also wirklich immer der Wunsch nach wirklicher Nähe? Oder auch eine zur schau gestellte Attitüde, die Hingabe vortäuschen soll? Wenn man das immer wörtlich nehmen würde, würde doch ein auf das wesentliche reduzierte choreografische Gerüst eines zu meiner Teenagerzeit verbreiteten „Klammerblues“ (auf der Stelle von einem Bein aufs andere schaukeln) völlig ausreichen, weil diese enge, vertraute Umarmung die „Schmusecouch“ nur auf die Piste verlagerte. Es geht mir nicht um das ‚entweder – oder‘, sondern um die konsequente Äußerung der Intention. Denn die oft erstrebte Fähigkeit, eine innige Umarmung mit einer virtuosen Schrittzauberei zu verbinden, gelingt doch wohl nur den wirklichen Artisten in der Tangoszene, die meisten Durchschnittstänzer scheitern daran. Von der erstrebten Bequemlichkeit ganz zu schweigen. Aber eigentlich haben sich ja auch der Umarmung angepasste Tangostile entwickelt, die beides miteinander verbinden konnten, nur wird das oft vielen Tangoschülern nicht ausdrücklich gesagt und das führt halt zu diesen Missverständnissen, die man oft beobachten kann. Die Form folgt dann eben nicht der Funktion.
Mein Wunsch
Oft beobachte ich in Milongas, dass sich Paare nicht adäquat zu ihrer persönlichen Motivation oder Intention – also zu ihrem Bedürfnis nach Nähe, zu ihrer Bewegungsvorstellung und dem musikalischem Background – bewegen. Stattdessen stehen die Bewegungen im Tanz oft sogar im Widerspruch zur gewählten Umarmung, die Bewegungsdynamik entspricht nicht der gewählten Umarmung. Insgesamt wird die Umarmung nicht gewählt, sondern wird als verpflichtend vorausgesetzt. Die vielfältigen Motive der Tänzer – ausgelassen, zärtlich, schrittvielfältig, gegeneinander gelehnt (sogenannter Milonguero-Stil), musikalischdynamisch oder verträumt zu tanzen – diese Intentionen und die damit korrespondierende Wahl der Umarmungsform spielt bei einem großen Teil der Paare nur eine untergeordnete Rolle. Stattdessen wird eine obligatorische Standard-Attitüde als Umarmung gewählt, (mitunter auch dem Partner aufgezwungen), ohne sich die Zeit zu lassen, sich auf eine der Situation und Musik angeglichenen Tanzhaltung zu einigen.
In einer Umfrage in einer Facebookgruppe fragte ich die Mitglieder nach Vorlieben, Erfahrungen und Wünschen bei der Umarmung. Die Antworten waren geschlechterspezifisch sehr unterschiedlich. Die Frauen konnten fast ausnahmslos die Wünsche nach einer entspannten, Freiheit bietenden Umarmung äußern, während Männer oft pauschalisierende Postulate äußerten, etwa dass sie ihre jeweilige Partnerin über die gewünschte Tanznähe entscheiden ließen – ganz Caballero. Dass sie vielleicht bei dieser Entscheidung auch einen Anteil haben könnten, wurde nicht einmal in Erwägung gezogen.
Auch andere Phänomene kann ich schwer nachvollziehen. So zum Beispiel, dass Frauen, die kleiner sind als der Mann (bei mir eher selten) sich mit dem linken Arm um den Hals des Partners hängen und ihr Gesicht in dessen Kragen vergraben. Zum anderen aber auch, dass Köpfe zusammengepresst werden, selbst wenn sich eine Person weit zurücklehnt. Interessanterweise ist diese Haltung sehr unbeliebt, wird aber trotzdem hartnäckig weiter praktiziert. Es gibt sicherlich noch viele Unbequemlichkeiten, die sehr verbreitet sind, aber nie offen thematisiert werden, diese zu thematisieren, scheint seltsamerweise Tabu zu sein. Hierzu fand ich ein interessantes und zutreffendes Zitat von Yannik Vanhove :
“One ofthe single biggest problems that we see today in the world of Tango is leaders using the Milonguero-style embrace while they’re trying to lead figures from Traditional Tango. That’s murder on the dancefloor! The followers’ back muscles can’t handle the pressure of the arm blocking the back while being invited to dissociate.”
„Eines der größten Probleme, das wir heute in der Tango-Welt sehen, ist die Verwendung der sogenannten Milonguero-Umarmung, während versucht wird, Figuren aus dem traditionellen Tango zu führen. Das ist Mord auf der Tanzfläche! Die Rückenmuskulatur der Folgenden kann nicht mit dem Druck des Armes umgehen, der den Rücken blockiert, während sie aufgefordert wird, zu dissoziieren.“
Auch hierzu wünsche ich mir von vielen Tangolehrer*innen, dass sie das Thema Umarmung ihr mehr Zeit im Unterricht widmen. Bitte lasst Eure Schüler*innen mit diesem Thema nicht im Stich, geht mehr auf deren Schwierigkeiten mit der Umarmung ein. Weil sich doch alles nur um die Umarmung drehen soll (Naja, vermutlich müssen wir wohl leider noch etwas warten).
P S: Klaus Wendel verwendet in seinem Text am Ende das Gender-Sternchen. Ich werde es auch in Zukunft meiden. Aber ich habe mir erlaubt, in meiner Überschrift “Milongueres” zu schreiben. Ich habe gelesen, das sei in Argentinien üblich, um die Endungen “…os” und “…as” zusammenzufassen.
21 Comments
Vermutlich liegt es an mir … aber ich verstehe nicht so ganz, warauf der Urheber dieser Zeilen hinaus will. Wenn ich den Text richtig verstanden habe, dann vermutet Klaus Wendel, dass die Umarmung als gegeben vorausgesetzt wird (und von „Anfängerinnen“ und „Anfängern“ imitiert wird) und anschließend die Bewegungen hinzukommen. Das erscheint vordergründig schlüssig. Trotzdem sehe ich da Diskussionsbedarf. Für mein Empfinden entsteht der Tango zunächst in den Köpfen, daraus resultiert eine Umarmung und erst zum Schluss kommt die Bewegung.
Nun ist der Tango Argentino nicht normiert und bei der Wiederauferstehung in den 80er Jahren waren es vorwiegend Bühnentänzer, die den Europäerinnen und Europäern eine erste Ahnung vom Tango gegeben haben. Es waren die Zeiten der großen Shows und natürlich musste man da etwas sehen können.
Der soziale Tango de Salon entstand erst in der Folge und war nicht so sehr auf seine Außenwirkung bedacht. Nun wird Klaus Wendel bestimmt wesentlich länger im Tango unterwegs sein als ich es bin. Insofern lebt er vielleicht auch in einer anderen (oder zumindest leicht abweichenden) Tradition. Ich erlebe den Tango als „Kommunikation im Paar zur Musik“ (und das hat bei mir – ähnlich wie bei wohl sehr vielen anderen Tänzerinnen und Tänzern – keine primäre erotische Komponente). Ich denke, es ist das gegenseitig „Sich-Geborgenheit-Geben“ für 10 oder 15 Minuten … nicht mehr … aber auch nicht weniger.
Es ist diese Grundhaltung „Never sacrifice the embrace for a step“ (Carlos Gavito), die den Tango – zumindest für mich – so attraktiv macht. Ich kenne die Fragestellung der Facebookumfrage und auch die Antworten nicht. Ich denke, der Wunsch nach einer entspannten Umarmung (so werden die Antworten des überwiegenden Teils der Tänzerinnen zusammengefasst) steht nicht im Widerspruch zur geschlossenen Umarmung.
Für mich beginnt der Tango nicht in der Umarmung; er beginnt im Kopf … bei meiner Einstellung meinen Mitmenschen und meiner Tanzpartnerin gegenüber …
Ich hoffe, meine Anmerkung wird richtig verstanden. Vielen Dank für die Mühe beim Verfasen des Textes und bei der Veröffentlichung.
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar, lieber Cassiel. Ich freue mich auf die weitere Debatte.
@Thomas:
Eine sehr, sehr schöne, etwas spitze, gar schon lyrische Einleitung.
Zunächst einmal Dank für Deine Antwort, aber ich bin erst einmal irritiert darüber, dass mein Anliegen nicht ganz verstanden wurde.
Es sind übrigens nicht nur Anfänger*innen, die Umarmungen imitieren, sondern ein viel größerer Kreis, die sich an eine einmal angewöhnte Attitüde klammern, weil sie darauf ihre gesamtes, darin mögliches Bewegungsrepertoire angepasst haben und obendrein Bewegungen tanzen, die nicht kommod mit der gewählten Umarmung korrespondieren.
Außerdem bin ich nicht unbedingt durch meine Anfängerzeit in den 80erJahren von den Vorbildern des Bühnentangos geprägt, obwohl mich die tänzerischen Möglichkeiten des improvisierten „Tango de Salón“ schon immer faszinierten.
Aber Dein Zitat von Gavito „Never sacrifice the embrace for a step“, was übersetzt heißen soll „Opfere niemals die Umarmung für einen Schritt“, hatte ich ja im Zusammenhang bei Wettbewerbstänzern bereits erwähnt („!nunca rompas el abrazo!“).
Und schon hier halte ich, trotz meines Respekts vor Gavitos Tanzerfahrung, diese Aussage für eines der Postulate, die ich nicht nachvollziehen kann. Es gibt doch so viele unterschiedliche Motivationen der Tanzpaare, dass ich sie nicht einfach ersticken kann hinter vorgegebenen Reglementierungen, die nicht unbedingt an Rücksichtnahme gegenüber anderen Paaren in einer Milonga gebunden sind.
Ich kann doch während eines Tanzen die Nähe bzw. die Umarmung wechseln, (wenn ich obendrein damit keine Irritation bei meiner Partnerin hervorrufe). Wer schreibt mir etwas vor oder wer verbietet mir etwas? Ist nicht dieser Satz ein Beleg dafür, dass die Umarmung als „heilige Kuh“ im Tango betrachtet wird?
Es ist dieses Festhalten an unüberprüften Postulaten, welches ich kritisiere und hier diskutieren möchte. Es gibt doch keine Tango-Bibel!
Nun ist auch die Möglichkeit, die enge Vertrautheit aufzulösen, ohne unbedingt eine tänzerische Außenwirkung zu erzielen, eine von vielen Facetten, die ich beim Tango so liebe.
Es geht mir dabei einzig um den Tanzspaß, den ich dabei haben kann, wenn ich allein durch die Offenheit eine flexiblere räumliche Freiheit innerhalb meiner Tanzspur „en la pista“ erreichen kann. Andere mögen die Nähe als vorrangig sehen, wiederum andere den Variatíonsreichtum und letztere vielleicht beides. Aber wer schreibt uns diese Intentionen vor? Ich lasse jedenfalls meine Motivation, die Vielfältigkeit der choreografischen Möglichkeiten, die dieser Tanz bietet, nicht durch einschränkende Postulate verstümmeln, sondern nur von meiner Rücksicht auf andere Paare beschneiden. Wobei ich auch auf die tänzerische Dynamik, die auf der Tanzfläche gerade vorherrscht, achte und keine Unruhe erzeuge.
Hmmm … ich bin noch immer nicht ganz sicher, ob ich Dich und Dein Anliegen richtig verstanden habe. Worüber ich gerade stolpere? Ich lese in Deinen Zeilen allerlei wertende Attributionen zur geschlossenen Umarmung in Tango, die ich nicht teile. Du verwendest munter weiterhin den Begriff „Attitüde“ (im Ausganstext hast Du ihn in seiner Wortherkunft erklärt); hier verwendest Du ihn für mein Empfinden so, wie er im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet wird, ungefähr übersetzt: manierierte Borniertheit. Liege ich da richtig mit meiner Interpretation?
Wer hindert Dich daran, bereits jetzt schon Deinen Tango zu tanzen? Und … rechtfertigt Dein subjektives Befinden (nämlich dass Du Dich durch andere „reglementiert“ fühlst), Dein Bashing derjenigen im Tango, die die „geschlossene Umarmung“ bevorzugen? Du schreibst von „heiliger Kuh“, von „Postulaten“ und von „Tango-Bibel“. Das begreife ich als verbales Bashing von Vertretern eines anderen Tangoverständnisses. Liege ich da so falsch?
Ich sehe das entschieden pragmatischer. Ich denke, Du kannst doch schon jetzt Deinen Tango ausleben und Du wirst dann sicherlich irgendwann sehen, wie weit Du damit kommst und mit welchen Folge-Personen Du zu einer Tanda kommst. Dazu hast Du bereits jetzt schon die Freiheit im Tango. Du kannst – wie Du schreibst: solange Du nicht andere beeinträchtigst – wunderbar „offen“ tanzen. Es ist wirklich nicht notwendig, die Vertreterinnen und Vertrter eines anderen Umarmungsbegriffes mit allerlei Etikettierungen zu versehen und dabei genau das tun, was Du gerade an Deiner Situation bemängelst: nämlich den Vertreterinnen und Vertretern der „geschlossenen Umarmung“ andere Umarmungsformen aufzudrängen. Ich finde es vollkommen legitim, wenn Du danach suchst, die „enge Vertrautheit aufzulösen“; ebenso finde ich es legitim, gerade in dieser Vertrautheit der geschlossenen Umarmung zu verweilen. Das ist beides für mich gleichwertig. Aber eigentlich ist unser kleiner Disput hier vollkommen „akademisch“. Die Umarmung wird – so zumindest meine Erfahrung – in jeder Tanda neu ausgehandelt. Da bedarf es eigentlich keiner wortreichen Diskussion.
Bitte schreib’ doch noch einmal, falls ich Dich falsch verstanden haben sollte. Inzwischen habe ich auch Deine Umfrage und die Antworten in der entsprechenden Facebookgruppe gefunden und gelesen.
Leider immer noch nicht verstanden oder bewußt missverstanden?
Denn ich bashe hier keine Tänzer, die die enge Tanzhaltung bevorzugen, ich bashe überhaupt keine Personen, sondern „schlachte höchstens heilige Kühe“!
Deshalb kritisiere ich zuerst einmal solche Postulate (wie das von Gavito), die einmal in die Tangowelt gesetzt, unglaublich viele Missverständnisse erzeugen.
Ich kritisiere, dass sie nicht kritisch überprüft werden und kaum jemand versucht herauszufinden, was damit gemeint sein könnte, welche Nutzen sie für die Tänzer*innen haben könnten.
Ich höre im Unterricht viele Fragen von Schülern über sogenannte „Tangovorgaben“, die von fremden Tangolehrern, Büchern, Zitaten oder Tangofreunden aufgeschnapt wurden, dass mir dessen daraus gezogenen Fehlschlüsse meine nicht mehr vorhandenen Haare zu Berge stehen lassen. Ich muss in Prácticas darauf eingehen und sie erklären, bevor sie noch mehr Unheil anrichten. Meistens überprüfen wir sie gemeinsam, in dem wir auch andere Möglichkeiten ausprobieren und sie miteinander vergleichen. Aber ich sage immer, dass es meine Erfahrung ist und keine Allgemeingültigkeit hat.
Ich habe also praktische Erfahrungen damit, was solche falsch verstandenen Postulate anrichten können, wenn sie aus dem Kontext gerissen werden. Das deutsche Tanzpublikum neigt nun einmal dazu, solche Vorgaben „original“ umsetzen zu wollen. Sorry, aber das ist auch kein bashing, sondern beobachtet.
Eigentlich ist es nicht meine Aufgabe, als Tango-Instruktor, mich mit woanders aufgeschnappten Sprüchen auseinanderzusetzen. Die Anzahl dieser Missverständnisse ist aber sehr groß und sie behindern meine Arbeit.
Wenn ich in meiner Antwort in der „Ich-form“ schreibe, rede, meine ich damit „man“, also Allgemeinaussagen.
Ich tanze bereits, wie es mir passt und richte mir die Umarmungen schon passend ein, zur Partnerin und zur Musik, zum Bewegungsumfang. Mir selbst haben aber auch solche falschverstandene Postulate viel körperliches Unbehagen bereitet, bis ich sie dann verstanden und angepasst habe. Viele Stunden Praxis!
Ich sehe aber, dass das viele nicht tun, und beobachte, dass Bewegung und Umarmung nicht zueinander passen, bemerke auch viel Unbehagen, Attitüden und abgeschaute Marotten. Ich kann das aber nachvollziehen und werfe es ihnen nicht vor, sondern wünsche mir Verbesserungen von Seite der Ausbilder.
Dass ich jemandem „bornierte Manieriertheit“ vorwerfe, ist eine Unterstellung. Ich hatte nur den Wunsch, dass im Unterricht mehr auf die Umarmungen eingegangen wird, weil es meiner Meinung nach die wichtigste Komponente ist, die einen Tango im Paar gelingen lässt. Sie wird nach meiner Erfahrung seit Beginn der letzten Tangowelle seit den 80ern zumindest bei vielen Tangolehrern und Gastlehrern sehr vernachlässigt. Stattdessen geht es immer nur um Figuren und neue Tanzbewegungen, die ohne Anleitung zur Umarmung oft nicht gelingen können.
Selbst Cjicho Fruboli kritisierte doch, dass sich zu seinen Workshops „Engtänzer“ anmelden, obwohl doch alle sehen könnten, dass er „Offentänzer“ sei. Das beweist doch meine hier aufgestellte These.
In letzter Zeit hat sich da vielleicht etwas verbessert.
Ich kann Deine „Verletztheit“ oder Vermutung, dass Dich als Vertreter des „Engtanzens“ angegriffen zu haben, absolut nicht nachvollziehen, weiß aber, dass viele Tänzer, die sich in einer Kritik wieder erkennen, oft persönlich angegriffen fühlen könnten, das war nicht meine Absicht.
Nochmal in Kurzform: Ich kritisiere unüberprüfte Postulate und die oft beobachtete Neigung vieler (nicht aller) Paare, ihre Umarmung nicht an die eigene Intention zum jeweiligen Tanz anzupassen.
Stattdessen: Einheitsumarmung für alles.
Auch wenn für Dich alles gelöst erscheint, für mich tut es das nicht.
Hmmm … ich verstehe Dich vermutlich wirklich nicht. Ich kann nicht verstehen, wie man sich an der Haltung der Mitmenschen im Tango abarbeiten kann. Für mich spricht da sehr viel Frust aus den Zeilen und die wertenden Begriffe kann ich nicht nachvollziehen. Ich denke, ich habe meine Ideen eingebracht … Du bist nun anderer Meinung. Da wir beide bei Thomas im Blog Gäste sind, möchte ich den Disput an dieser Stelle nicht fortführen.
Für mich ist es schwierig, nachzuvollziehen, wei man nach Jahren im Tango derartig unzufrieden mit seinem Umfeld sein kann (ich habe Deine neue Offensive in der entsprechenden Facebookgruppe über die von Dir wahrgenommenen „Bewertungen“ und den „Leistungsdruck“ gerade gelesen).
Meine ehrliche Meinung: Vielleicht macht es Dich glücklicher, wenn Du auf Deinen eigenen Tango achtest, den ggf. veränderst und nicht permanent Frustrationen aus dem Verhalten / den Eigenschaften Anderer ziehst.
Was man nicht alles wissen und beachten könnte, ausgesprochen interessant das zu wissen.
Seit einigen Jahren lehne ich mich etwas vor, also ich “suche Nähe”, und tanze so gut es mir möglich ist. Wirdschonwerden.
In der Regel haben die Partnerin und ich nur eine kurze Tanda, da können wir Dritten nicht auch noch ein Mitspracherecht einräumen.
Ich möchte das Gavito-Zitat mal umdrehen:
Opfere nie einen schönen Schritt deiner Tanzhaltung (Umarmung)!
Warum?
1. Weil ich ganz gern – zugegeben – etwas provoziere.
2. Ernsthaft: Weil es ums TANZEN geht (welches unterhalb der Gürtellinie stattfindet, d.h. mit den Beinen) und nicht ums POSIEREN (oder Poussieren…) mit dem Oberkörper! Für jede Aktion mit den Beinen gibt es optiomalen und suboptimalen Abstand oben. Enger Kontakt ist z.B. gut geeignet beim Caminar oder schnellen kleinen Milongamoves. Ein richtiger klassischer Ocho (ich meine Pivot-Schritt-Pivot und nicht diese Krüppel-Crusados aka Milonguero-Ochos) geht nur mit etwas Abstand. Saccadas und Ganchos brauchen Raum. Bei Soltadas wird die Verbindung kurzzeitig ganz gelöst. Etc.etc.
Generell gilt: Je offener (in body and mind), desto mehr geht tänzerisch. Je geschlossener, desto weniger. Letzteres gut zu beobachten in „sozialen“ Rondas mit nur eng tanzenden Paaren. Rechtsdrehung tippel tippel Linksdrehung u.s.f. Ein paar Damenembellishments. Das war’s . Aber man demonstriert innere Verzückung für die Fotographen der immer gleich ausschauenden Encuentrofotos. Weil es ja nicht um Aussenwirkung geht, nicht wahr!
Deswegen: Nicht die „Umarmung“ dogmatisieren, sondern dem schönen Schritt huldigen und ihn tanzen! Die passende umarmende Haltung dazu ergibt sich von selbst!
Du hast mit weniger Worten ausgerückt, was ich meine. Warum bin ich manchmal so umständlich?
Jeder Jeck ist anders. Für mich persönlich ist es genau andersherum. Die Schritte sind Automatismen die von alleine passieren und nur eine Folge dessen sind was durch die Verbindung des Paares in der (engen) Umarmung initiiert wird. Sprich: der Tanz passiert für mich in der Verbindung. Dies hat für mich den interessanten Nebenaspekt, dass die Partnerin mit ihren Beinen andere Schritte gehen kann als ich vielleicht beabsichtigt habe, weil meine Torsion eben auch noch andere Möglichkeiten zulässt. Dann ist es an mir die Verbindung zu halten und ebenfalls zu improvisieren. Aber das sind zwei Weltanschauungen die Cassiel einst gut beschrieben hat. Ich glaube er nannte es. “Verbindungsorientiert” und “Bewegungsorientiert” oder so ähnlich. Ich möchte hier nicht behaupten, dass eine der beiden die Richtige sei. Mir persönlich macht die Verbindungorientierte aber sehr viel mehr Spaß. Durch die enge Verbindung spüre ich den Improvisationswunsch der Dame besser als in einer offenen Verbindung.
Schön beschrieben … wie bereits mehrfach betont, gibt es ganz wenige Dinge, die im Tango nun eindeutig „richtig“ oder „falsch“ sind. Im Zweifel richtet man das eigene Verhalten neu aus, oder geht zu bestimmten Veranstaltungen einfach nicht mehr hin (wenn das wirklich den eigenen Wünschen entgegen steht).
Es stimmt, ich habe vor Jahren ( habe gerade nachgesehen … es war 2011) einmal die zwei Stichworte „umarmungsfokussiert“ und „bewegungsfokussiert“ in die Diskussion eingeführt (damals hätte ich nie gedacht, wie lange diese Begriffe leben). Es war der Versuch, einmal aufzuzeigen, mit welch’ unterschiedliche Intentionen (oder auch Energien) die Menschen zum Tango gehen. Das begründet allerdings keinerlei Dogmatik. Nur wäre es schön, wenn sich alle im Tango so verhalten könnten, dass beide Ansätze gleichberechtigt in der Milonga gelebt werden können …
Aus den von Dir genannten Gründen („bessere Wahrnehmung der Tanzpartnerin“) bevorzuge ich ebenfalls die geschlossene Umarmung. Ich kann aber sehr gut damit leben, wenn es jemand anders praktiziert.
Danke, dass du mir diese Begriffe damals geschenkt hast. Sie waren sehr hilfreich um meine anfängliche Verwirrtheit – was ist nun TANGO? –
besser zu lösen.
Ich wundere mich immer wieder, wie oft im Tango dogmatisiert und Aspekte nur in einem sehr eng begrenztem Spotlight betrachtet werden. Das Thema Haltung und Umarmung wird entspannter und transparenter, wenn man es gesamtheitlicher betrachtet und z.B. auch die historische Entwicklung des Tangos mit einbezieht.
Vorab: bei der neuen und jungen Generation an Lehrern (auch und gerade in Argentinien und teilweise mit fundiertem bewegungsphysiologischem Wissen) gilt heute das Konzept der “atmenden Umarmung” als state-of-the-art. Also eine Umarmung, die dynamisch, von außen idealerweise kaum wahrnehmbar, an die Bewegung angepasst wird und mal enger, mal offener ist. Allerdings finde ich auch in Deutschland zunehmend Vertreter dieser Richtung.
Nun ein paar herausgegriffene Aspekte zu den historischen Hintergründen (ohne Vollständigkeit und Exaktheit!). Die Musik und parallel dazu die Art zu Tanzen haben sich im Lauf der Zeit geändert. Damit verbunden auch die Haltung und Umarmung. Von den rhythmisch betonten Tangos der Guardia Vieja und dem damit verbunden Fokus auf das Gehen und Figuren ohne Pivot in enger Umarmung, hin zu den melodiösen Tangos und den damit verbunden, den Melodiebogen nachzeichnenden, Figuren mit Pivot des Salon Tangos, die eine Öffnung der Haltung erfordern. Hinzu kommen Aspekte wie der Ort der Milonga. In den Vorstädten von Buenos Aires mit mehr Platz wurden offenere Figuren getanzt als in den übervollen Milongas des Zentrums. Nicht übersehen darf man auch den Einfluss des Showtangos als „Vorbild“ für den internationalen Tango. Dort wird, nicht nur aus den Anforderungen der Figuren heraus, offen getanzt. Eine offenere Tanzhaltung erhöht die Sichtbarkeit der Bewegungen für die Zuschauer und lässt die Figuren definierter und artistischer aussehen. Gute Showtänzer kennen beispielsweise auch die Schokoladenseiten der Figuren und richten sie entsprechend zum Publikum aus.
Ein interessanter Vorschlag zur musikalischen Interpretation ist die Idee Tango periodengerecht zu tanzen. Also alte Tangos in engerer Haltung mit rhythmischen Figuren ohne Pivot, melodiöse Tangos mit viel Pivot und offenerer Haltung. Oder bei dynamischen Tangos beide Varianten für eine gezielte Interpretation einzelner Passagen zu mischen. Ein Beispiel sind die in einem anderen Kommentar erwähnten „verkrüppelten“ Ochos. Die Milonguero-Style Ochos ohne Pivot in enger Umarmung gehören zu den rhythmischen Tangos, sie sind die einzigen Ochos, die auch im doppelten Tempo getanzt werden und wunderbare rhythmische Effekte setzen können. Zu einem melodiösen DiSarli gehören dann aber „gemalte“ Ochos mit viel Pivot (und offenerer Umarmung).
Alles hat seine Zeit und seine Berechtigung an der richtigen Stelle. Nichts ist von sich aus falsch oder richtig. Es kommt auf den Zusammenhang an, Dogmatismus hat an dieser Stelle meiner Meinung nach nichts zu suchen. Ich selbst bin ein Verfechter der „atmenden“ und flexiblen Haltung, wann immer es der Interpretation der Musik und dem körperlichen Wohl dient.
Sehr schön beschrieben! Den Aspekt der historischen Entwicklung finde ich interessant. Derzeit ist die flexible „atmende“ Umarmung/Tanzhaltung state of art, das ist auch meine Wahrnehmung. Wie jede verbale und nonverbalen Sprache wird sich auch der Tango weiterentwickeln.
In der Sprache mag ich nicht, wenn man mir vorschreiben will, wie ich zu sprechen habe (Stichwort gendern). Das gilt auch für die Sprache Tango. Selbstverständlich sollte jeder so sprechen dürfen, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Unbeschadet dessen, dass über Geschmack trefflich gestritten werden darf.
Lieber Andreas,
mit dieser Antwort läufst Du mir offene Türen ein.
Da ich in diesem Blog eine kleine Begrenzung auf 10.000 Zeichen beachten musste, ist der Beitrag nur etwas verstümmelt zu lesen gewesen. Obwohl viele Aspekte nur im Gesamtartikel verständlicher sind und ich einige Teile herausschneiden musste, z.B. die historische Entwicklung und die Anpassung an die Musik, konnten doch einige meine Grundaussage herauslesen.
Mit Deinem abschließenden Satz:
[…]“Alles hat seine Zeit und seine Berechtigung an der richtigen Stelle. Nichts ist von sich aus falsch oder richtig. Es kommt auf den Zusammenhang an, Dogmatismus hat an dieser Stelle meiner Meinung nach nichts zu suchen. Ich selbst bin ein Verfechter der „atmenden“ und flexiblen Haltung, wann immer es der Interpretation der Musik und dem körperlichen Wohl dient.“[…]
hast Du treffend eine Quintessenz eines Anliegens beschrieben.
Lieber Klaus, wenn Du noch etwas über die Anpassung an die Musik und die historische Entwicklung veröffentlichen möchtest… du bist herzlich zu einem weiteren Beitrag eingeladen. Mich würde besonders ein Text über die historische Entwicklung der Umarmung interessieren. Zu meinen Längenmaßstäben: 10 000 Zeichen – das entspricht etwa dem Aufmacher auf der Seite Drei einer großen Zeitung. Ich finde, das ist keine unbillige Einschränkung. Meine Aufmerksamkeit lässt nach etwa dieser Frist jedenfalls erheblich nach. Ich halte es da mit dem alten Milonguero Juan W. Goethe. Seine berühmte Warnung aus dem West-östlichen Diwan gilt aus meiner Sicht auch für Blog-Texte: Getretener Quark wird breit nicht stark.
Herrlich! Mit grossem Amüsement habe ich diese Diskussion verfolgt. – Übrigens Gruss an Kollegen Klaus Wendel, den ich, glaube ich, vor mehr als 30 Jahren zum letzten Mal gesehen habe. – Zur Tanzhaltung im Tango Argentino nur soviel: Jedes gute Tangotanzpaar passt seine Haltung fliessend den getanzten Schritten und Figuren an. So kann man einen Tango eng tanzen, offen tanzen oder aber mit ständigen Wechseln zwischen eng und offen. Und so haben Ulrike und ich auch immer getanzt – mit grossem Erfolg übrigens (besonders in den Ursprungsstädten am Rio de La Plata). Und zur Verdeutlichung noch ein Zitat (sinngemäss aus dem Gedächtnis auf deutsch) vom Kollegen Alberto Paz, der in den USA tätig ist: “Es gibt nur eine Form des Tangos, nämlich die, wie Du ihn tanzt”.
PS: Habe diese Seite eben durch reinen Zufall entdeckt, auf der Suche nach einer ISBN.
Ein toller Zufall, lieber Eckart Haerter. Klaus Wendel wird bestimmt noch selbst antworten. Deine/Ihre Übersetzungen haben übrigens einen Ehrenplatz unter meinen Tangobüchern… Die “Ecken” hab ich vor Jahren mal in der “Tangodanza” besprochen: http://kroestango.de/aktuelles/die-neue-tangodanza/
Hallo Thomas, dann vielen Dank nachträglich für Deine Rezension. Hat mich gefreut, dich hier wieder zu treffen.
Herzlichen Gruss – Eckart
Vielen Dank. Ich hoffe, in Dir nun einen jener Lesergefunden zuhaben, die hier ab und an reinschauen, Wenn Du Hinweise hast oder (sachliche) Fehler findest… feel free! Gruß zurück.