Aktueller Zusatz: Hinter meiner Antwort http://kroestango.de/aktuelles/kurze-antwort-auf-meine-langen-kritiken/ mochte sich keiner meiner Kritiker positionieren. Deshalb ist die komplette umfangreiche Debatte hier zu finden – an der Spitze Stefan Sengers Beitrag, den er als Antwort auf Christian Birkholz platziert hat. Zunächst hatte er mir vier verschiedene, zum Teil sehr umfangreiche Texte geschickt. Deren Veröffentlichung habe ich in einer persönlichen Mail an den Autor abgelehnt – als “Versuch meinen Blog zu kapern”. Wer daran interessiert ist, kann sie bestimmt bei ihm anfordern. Seine e-mail-Adresse hat er ja angegeben. Für mich ist die Debatte damit beendet. Ich werde an dieser Stelle keine weiteren Beiträge zum Thema freigeben.
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Dieser Beitrag hat einiges kritische Echo ausgelöst. Gut so! Aber bitte nehmt mir den folgenden Appell nicht übel: Wenn ihr wollt, dass ich mich mit Euren Argumenten auseinandersetze, dann fasst Euch bitte etwas kürzer. Ich hab nicht gezählt, aber überschlägig hab ich den Eindruck, dass die Contra-Artikel jeweils länger sind als mein Stein des Anstoßes. Ich finde das unverhältnismäßig.
Vor ein paar Jahren ist der ansonsten eher betulichen “Tangodanza” ein publizistischer Knüller gelungen. Die tanzende Sängerin Anette Postel hatte sich in einem offenen Brief über die Dominanz klassischer Musik in den Milongas beschwert. Mit einer plakativen Formulierung forderte sie: “Stoppt die Tango-Taliban!” (Tangodanza 2/2013) Die Folge war eine Welle der Entrüstung. Den Begriff des “Shitstorm” gab es damals noch nicht. Bis heute vermag das Wort “Tango-Taliban” die Freunde der “Epoca d’Oro” auf die Palme zu treiben. Ich gehörte schon damals zu jener Minderheit, die Annettes Initiative begrüßte.
Ein ähnlich knalliger Begriff ist Stefan Senger nicht eingefallen. Aber eine mindestens so knallige These – und das in einer Materie, die um Längen wichtiger und um Einiges gefährlicher ist als die Musikauswahl in Tanzveranstaltungen. Ich finde, dass der Autor und die Redaktion dafür einen veritablen Shitstorm verdient haben. Der tanzende Arzt irgendwo aus dem Hessischen hat einen Text mit dem Titel verfasst: “Milongueros & Covid 19. Eine Gefahr für sich und andere?” (TD 1/21,S.21) Das Fragezeichen ist reine Camouflage. Der Mediziner hält die Gefahr, die von dem Virus ausgeht, für verschwindend gering. Hier seine Schlussfolgerung im Zusammenhang:
“Eine infektiöse Gefahr von nationaler Tragweite geht von Covid 19 ganz offensichtlich nicht aus. Fremd- oder Eigengefährdung bei Milonga-Besuchen spielen sich im groben Rahmen unseres normalen Lebensrisikos ab. Aus medizinischer Sicht gibt es bei aktueller Inzidenz (Stand Oktober 2020) von Covid19 in Deutschland und dem heute bekannten Letalitätskorridor der Infektion keinen Grund, Grundrechte einzuschränken, Versammlungen zu verbieten oder Milongas zu Reglementieren. Das bestätigen auch immer wieder die Gerichte, die politisch gefällte ‘Corona-Erlasse’ als unverhältnismäßig kippen. Ich begrüße jede Entscheidung von Veranstaltern, bis an die Grenze der Legalität alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um den Tango (und sich selbst finanziell) am Leben zu halten.”
Mir behagt schon die Perspektive nicht, aus der Stefan Senger seiner Überlegungen anstellt. Andere Menschen kommen in den Überlegungen dieses Arztes zwar auch vor. Aber eher am Rande. Im Mittelpunkt stehen seine Person und sein eigenes Wohlbefinden. Was Ihm nützt – darauf kommt es an:
“Wieviel Risiko bin ich bereit einzugehen, um meinem Ziel eines erfüllten Lebens möglichst nahe zu kommen. Denn das ist es, was wir uns letztlich alle wünschen für unsere beschränkte Lebenszeit.”
Hedonismus pur. Gibt es wirklich nichts Erstrebenswertes außer – er spricht noch nicht einmal von Interessen – dem eigenen Wohlbehagen? Irgendwie kommt’s mir komisch vor, Hippokrates, Sigmund Freud oder – von mir aus – den lieben Gott für die These ins Feld zu führen, dass es eine menschliche Kulturleistung sein könnte, die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse wenigstens gelegentlich aufzuschieben – im Dienste der Allgemeinheit. In unserem Zusammenhang: Zeitweiser Verzicht auf’s Tanzen, um so die Infektionskette zu brechen? Ist das unzumutbar?
In einem verdienstvollen Artikel hat Gerhard Riedl dem Tango-versessenen Arzt widersprochen und das Fazit seines Textes “eine veritable Querdenkerrede” genannt. http://milongafuehrer.blogspot.com/2020/12/aus-medizinischer-sicht.html. Ich war familiär leider anderweitig gebunden. Deshalb konnte ich mich nicht früher mit Stefan Senger befassen. Doch auf der Facebook-Site der “Tangodanza” hat gleich nach der Veröffentlichung eine Debatte begonnen. Klein. Vorsichtig. Aber immerhin.
Tun wir dem tanzenden Autor zu viel der Ehre an? Nein, fürchte ich. Denn davon, dass er in unseren Reihen nicht der einzige mit derlei Gedanken ist, hatte mir ein Beitrag von Jörg Buntenbach auf “Tango argentino online” einen ungefähren Begriff gegeben. http://kroestango.de/aktuelles/untergrundtango-nein-danke/ Er eierte vor ein paar Wochen für meine Begriffe ziemlich herum, ehe er unreglementierten Privatveranstaltungen in der “Epoca corona” eine – klare – Absage erteilte. Der Artikel von Stefan Senger hat das Zeug, zum Kultobjekt in den einschlägigen Kreisen avancieren – nach der Devise: Guck mal… der Typ ist Mediziner – der versteht was von der Sache!
Zum Wert dieser vermeintlichen Expertise hat Gerhard Riedl das Nötige gesagt.
Was den Text so nahe an die Auftritte der Querdenkerei rückt (um einen weniger freundlichen Begriff zu vermeiden), ist über den Inhalt seiner Argumente hinaus die rhetorische Absolutheit, mit der sie vorgetragen werden. Kein Rest von Zweifel. Keine Relativierung. Nirgends.
Den Mediziner und Musiker Arndt Büssing “erschüttert” auf Facebook insbesondere der Aufruf an Milonga-Veranstalter, beim Umgang mit den staatlichen Vorschriften “bis an die Grenze der Legalität” zu gehen. Er fragt:
“Ist das noch Meinungsfreiheit oder bewusste Verharmlosung und damit Aufruf zur Gefährdung?”
Ich finde, diese Frage hätte sich nicht nur der Autor stellen müssen, ehe er sein Manuskript der Veröffentlichung überantwortete. Eine solche Abwägung anzustellen, obliegt vor allem der Redaktion. Ich mag ihr hier nicht juristisch kommen. Aber es ist ein, sorry, ziemlich billiger Versuch, sich von einem sicher umstrittenen, vielleicht sogar gefährlichen Text abzusetzen, indem man in feinstem Deutschspanisch “”Discusion” drüber schreibt. Nützen wird es ohnehin nichts. Diese Rubrizierung hatte die Zeitschrift auch 2013 nicht vor zahlreichen Abbestellungen wegen des “Taliban”-Textes bewahrt.
Noch wird entsprechenden Forderungen widersprochen. Schließlich geht es der Tangoszene insgesamt zu schlecht, als dass man mit der Existenz eines wichtigen Organs spielen möchte. Aber keineswegs bloß Arndt Büssing ist mit seinen Überlegungen schon am Ende:
“Wie ich nun zu Tangodanza stehen möchte, die die doch eher egoistischen Positionen des Autors unkommentiert veröffentlich hat, weiss ich noch nicht.”
Vielleicht kann sich die Redaktion ja doch zu einer Stellungnahme durchringen…
26 Comments
Respekt Thomas zu der ebenso vorsichtigen Betrachtung dieses Artikels und des opportunistischen Verhaltens von TD. Die Quer“denker“, die eigentlich besser Querfühler bezeichnet werden sollten, sind eine medial und aktionistisch hoch aktive Minderheit, die jetzt scheinbar auch in der Tangoscene Terrain gewinnen. Ich habe mich von mehreren hoch aktiven Tangueras -sollte mal der Gendersspekt zu diesem Thema untersucht werden?- Facebooktechnisch entfreundet. Eine zeit lang hatte ich versucht, in die Debatte zugehen, das bringt jedoch bei hermetischen und mißtrauisch-paranoiden Weltbildern nichts. Das war einfach zu nervig. Und es gibt nur wenige „kritische“ Menschen, die Politik und Einzelmaßnahem sachlich kritisch durchdeklinieren, ohne zu Quanon und zu AFD zu driften. Diese haben, auch wenn ich deren Schlußfolgerungen nicht teile, meinen Respekt. Leider müssen wie uns daran gewöhnen, dass es im Tango jetzt auch die Quanon Weltsicht gibt. Und es könnte bald eine geheime Gruppe geben: Kritische -natürlich- Sympathisanten der AFD. Kritisch? Wir stimmen ja nicht allem zu, was die dümmlich daherschwätzen und tun, aber an der Stelle leiten wir doch diesen und jenen Post weiter. Wenn man das zurückspiegelt, dann gibt es gleich großes Geschrei, wie unterstellend und undemokratisch das sei. Was ich jetzt tun soll, weiß ich such nicht so Recht. Selbstverständlich tue ich das Geforderte und Nötige zu meinem Schutz und dem der Anderen. Ansonsten wollte ich gerne die schweigsame bis verunsicherte Mehrheit!!! Ja ja!! ermuntern, einfach die eigene Meinung zu sagen und die eigene gute Praxis zu beschreiben. Mann muß nicht 20seitige hahnebüchene „Statistik“-Artikel mit einem 25seitigen Text widerlegen. Danke für Deinen Artikel und den Verweis auf G Riedel und J Buntenbach. Fridolin
Danke für den Verweis auf Gerhard Riedels Artikel. Er ist da allerdings ganz klar, was die redaktionelle Verantwortung betrifft: “Damit man mich nicht missversteht: Ich kritisiere keineswegs, dass die „Tangodanza“ solche Artikel druckt. Auch Minderheiten-Ansichten sollen dort zu Wort kommen, was übrigens das Geschwätz von der drohenden Diktatur eindrucksvoll widerlegt.”
Wenn du schon so ausführlich GR zitierst, lieber Arnold, solltest du auch den zweiten Satz der Ankündigung seines Blogbeitrags nicht vergessen: Nach “Natürlich darf die Zeitschrift solche Artikel veröffentlichen.” folgt: “Es ist aber auch erlaubt, zu widersprechen…” Vielleicht interpretiere ich den Begriff der “redaktionellen Verantwortung etwas emphatischer als Du. Als retirierter Journalist hab auch mit Zensur nix im Sinn. Aber eine Redaktion stellt auch einen Zusammenhang her. Die TD dokumentiert ausführlich die verschiedenen Verhaltensweisen und Reaktionen der professionellen Tangoszene in der Epoca Corona. Gut so. Dann bringt sie einen einzigen Artikels eines Autors, der mit dem Gestus des “Experten” auftritt. Und ausgerechnet der vertritt eine Minderheiten-Meinung, die jener der “Querdenker” zum Verwechseln ähnlich sieht. Sorry, da muss sich die Redaktion schon fragen lassen, warum sie auf dieser Ebene kein Pro und Contra inszeniert hat. So ist es für mich eine – gedankenlose oder bewusste – Bevorzugung dieser Meinung. Das kritisiere ich.
Ach, es ist immer schön, wenn andere einem aus Herz&Verstand sprechen. Danke an Thomas , Gerhard und Jörg. Besonders aber auch an Fridolin, dessen Namensoptimierung “Querfühler” mir wirklich sehr zutreffend zu sein scheint: da werden eben selektiv nach gefühlter Stimmigkeit einzelne Fakten ohne ihren Zusammenhang passend gemacht und nicht konsequent durchdacht.
Genau deshalb hätte die Tangodanza – wenn sie das Thema zeitgerecht zur Diskussion stellen will – auch einen Autor mit anderer Position zum gleichen Thema bitten müssen! Dafür gibt es in der seriösen Presse doch genug Beispiele. Und, wenn man sich nur ein wenig umschaut, auch genug klar und kompetent schreibende Tangotänzer !!!
(und sicher auch solche mit einem “/innen” dran …😉🙃🤸♀️🙃)
Ich habe leider die neue Tango Danza (1/2021) noch nicht zugesandt bekommen. Generell wäre es, auch nach meiner Einschätzung, bei einem solchem Thema wohl angebrachter gewesen im Pro/Contra Modus zu veröffentlichen. Aber andererseits kenne ich, und nicht nur ich, mittlerweile die Mehrheitsmeinung in und auswendig, weil sie einem am laufenden Band überall präsentiert wird. Und das fast immer im Expertenmodus auch von denen, die keine sind. Als Leser interessiert mich deswegen weitaus mehr eine Stimme, die eine andere Position einnimmt und zu begründen versucht. Ob mich das dann überzeugt oder meinen Widerspruch hervoruft, ist dabei letztlich meine Sache, bzw. sollte das mir als Leser von der Redaktion zugetraut werden. Meinungsfreiheit bedeutet ja nicht Freiheit von Widerwort und Kritik, sondern soll sie grade hervorrufen. Und das tut der Artikel ja bei der Online Tangodanza, bei dir, bei Riedel und auch bei mir.
Als eine aktuelle(re) Betrachtung empfehle ich diesen Beitrag bei Telepolis
https://www.heise.de/tp/features/Letalitaet-bei-Covid-19-fuenfmal-hoeher-als-bei-saisonaler-Grippe-4999261.html
Im Vergleich zur saisonalen Influenza ist Covid-19 mit einem 5-fach höheren Sterberisiko, einer 4-fach größeren Häufigkeit des Einsatzes von mechanischem Beatmungsgerät und einer 2,4-fach häufigeren Aufnahme auf die Intensivstation beziehungsweise einer 3-fach häufigeren Notwendigkeit für zusätzliche weitere Tage Krankenhausaufenthalt verbunden.
Dies ist das Ergebnis einer großen Kohortenstudie, die am 12.12.2020 im angesehenen British Medical Journal (BJM) veröffentlicht wurde. Die Studie ist hinsichtlich der Gefährlichkeit von Covid-19 im Vergleich zur saisonalen Influenza aufschlussreich und bringt weitere Klarheit. Es wurden die klinischen Befunde und das Sterberisiko bei einer großen Zahl von stationären Patienten, die entweder mit Covid-19 oder saisonaler Grippe in ein Krankenhaus eingeliefert, untersucht und behandelt wurden, miteinander verglichen.
Danke lieber Martin. Kurz und informativ. Wie immer.
Sorry, ich will auch gar nicht weiter stören, nur: Könnte man gelegentlich wieder zur richtigen Schreibweise meines Nachnamens zurückkehren?
Hab’ mich schon gewundert, dass Du nix sagst. Aber sprich doch bitte die Übeltäter persönlich an!
Danke Thomas, ein treffender und schöner Artikel. Sicherlich ist der zeitliche Umgang der TD mit dem Beitrag nicht sehr geschickt. Im Oktober sah die Welt ja tatsächlich noch anders aus und die Menschen hatten eine, weniger furchtgeprägte Einstellung zum Virus. Die Tanzszene dehnte die Vorschriften bis zur Legalität…aber nicht darüber hinaus. So von mir auf der Piste erlebt. Es wäre sehr interessant zu wissen, wie der Autor zum jetzigen Zeitpunkt schreiben würde.
Lob an das neue Erscheinungsbild Deines Blogs. Ebenso erfreut mich die lebhafte Diskussion die hier stattfindet.
Christian Birkholz
Kurze Antwort: aktuell sind Tanzveranstaltungen in Deutschland verboten. Die Grenze der Legalität für die Tango-Tänzer endet also noch vor der eigenen Haustüre.
Lange Antwort: viele vermuten wegen der Dynamik der 2. Welle ein Ausdruck einer zunehmenden Gefährlichkeit des Virus. Der Anstieg an Hospitalisationen, Beatmungen und Covid pos. getesteten Toten spiegelt aber nur den Anstieg der Prävalenz von Covid in der Bevölkerung wieder, es sind nun viel mehr Menschen gleichzeitig an dem Virus erkrankt. Prozentual auch mehr schwer erkrankt.. Es hat nichts mit einem Anstieg der Letalität des Virus zu tun, die ungeachtet dessen gleich bleibt.
Die neuesten mir zur Verfügung stehenden Daten zur Letalität in der epidemiologischen Literatur unterstützen meine in meinem Artikel geäußerte Erwartung, daß die Letalität weiter überschätzt wird, Die Arbeit von Gudbjartsson et al.(N. Engl. J. Med. DOI: 10.1056/NEJMoa2006100) und die große Metaanalyse (Levin et al.,
https://doi.org/10.1101/2020.07.23.20160895) lassen eine Letalität von < 0,5% wahrscheinlich erscheinen. Altersstruktur: Junge nahe Null, 55 Jahre 0,4%, 65 J. 1,3%, 75J. 4,2%, 85J. bis 14%. Dies zur Versachlichung der Gefahrenwahrnehmung für sich in der Bevölkerung zu kommunizieren und endlich aufzuhören, die wertlosen RKI Zahlen von Sterblichkeit und Inzidenzen zu verbreiten, von denen jeder Epidemiologe weiß, daß sie das Papier nicht wert sind, auf dem sie stehen, ist dringend geboten.
Wären vom RKI von Beginn an prospektive Kohortenstudien initiiert worden, wüssten wir heute die Letalität viel präziser und hätten auch aussagekräftige Inzidenzen. Es ist mir völlig unverständlich, warum diese dringend benötigten Daten – auch für die begleitende Beurteilung der Effektivität der jetzt angehenden Impfung – nicht erhoben wurden und werden.
Das statistische Risiko, wie betrachtet für das Individuum in Tangodanza, an Covid 19 zu sterben, würde bezogen auf die Letalität demnach noch günstiger ausfallen, bezogen auf die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren, bei jetzt anzunehmender höherer Inzidenz ggü. dem Herbst, ungünstiger.
In der Summe bleiben die Grundaussagen des Artikels gültig unter Wahrung des Eigenschutzes UND des Fremdschutzes im Rahmen der vom Gesundheitsamt erlaubten Grenzen. Ein erheblicher Teil der durchschnittlichen Milongabesucher (Altersstruktur und Komorbidität) hat statistisch kein wahrnehmbares Risiko sich zu infizieren UND in der Folge daran zu sterben (zur Morbidität s.u.) und kann zudem sein Risiko in gewissen Grenzen durch sein Verhalten in der Milonga beeinflussen. Jeder weiß selbst, wie er sich mit seinem Alter und Begleiterkrankungen einordnen muss und kann entscheiden, ob er für sich das Risiko eingehen will oder nicht, mit einem Tanzpartner, der für sich die gleiche Entscheidung gefällt hat. Wir sind erwachsene und selbstbestimmte Menschen und nicht in einem Kindergarten.
Was Fremdschutz beispielhaft mal angesprochen auch bedeutet: wer zu Hause seine altersdemente 90 jährige Mutter pflegt, wird unter dem Aspekt des Fremdschutzes zunächst auf Milonga-Besuche verzichten. Ein 30 Jähriger gesunder Mensch, der gelegentlich seine Großeltern besucht, wird nur die Woche davor keine Milonga besuchen und vielleicht vorher noch einen Schnelltest machen, und im Kontakt mit den vulnerablen Gruppen von Menschen, und das sind in erster Linie die Alten- und Pflegeheime, werden sowieso daneben immer die AHA-Regeln eingehalten, es sei denn, der Betreffende braucht die körperliche Zuwendung gerade mehr als den Infektionsschutz. Es gibt ausgefeilte und effiziente Konzepte zum gezielten Schutz der vulnerablen Gruppen, ohne sie z.B. durch soziale Isolierung noch mehr zu gefährden als durch die Infektion selbst. Und ohne vielen der weniger oder nicht gefährdeten Bevölkerungsgruppen ihre Lebensperspektive zu zerstören, wenn nicht Schlimmeres. Und ohne eine gesunde emotionale Entwicklung der Kindern nicht nachhaltig zu gefährden (https://www.youtube.com/watch?v=fBIKBgFfhBg – was machen die Corona-Maßnahmen mit unseren Kindern? – Hirnforscher Prof. Hüthe). Diese Optionen zum gezielten Schutz Schutzbedürftiger wurden von den mit Lockdown-Umsetzungen beschäftigten Politikern leider weder verfolgt geschweige denn verwirklicht.
Ungeachtet dieser auf das Individuum herabgebrochenen Risikoanalyse, kann die steigende Anzahl der Infektionen in der Bevölkerung und damit verbunden Anstieg der Hospitalisationen ein Problem werden. (Es folgen Zahlen aus dem Thesenpapier 6 von Prof. Schrappe – alle 6 aufrufbar auf seiner Website: (http://www.matthias.schrappe.com/index.htm). Erfreulicherweise sank aber die Rate der Hospitalitationen (Anzahl der Hospitalitation/Anzahl der Infizierten) im Laufe des Jahres deutlich und liegt stabil bei 6-7% – unter Berücksichtigung der Faktor 2-6 fachen Dunkelziffer dtl. niedriger (d.h. jetzt mehr milde verlaufende Erkrankungen!). Die Anzahl der freien Betten hat sich reduziert, was neben mehr Covid-Patienten auf den Abfall der Gesamt-Intensivbettenkapazität zurückzuführen ist. Die Bettenbelegung auf den Intensivstationen blieben bisher über das gesamte Jahr hinweg relativ konstant, die Mortalität der stationär behandelten Covid19 Patienten ist inzwischen auf das Niveau von „normalen“ ambulant erworbenen Pneumonien (z.B. Pneumokokken) gesunken (ca. 12-13%), was auch einmal eine Schlagzeile wert wäre. Stattdessen berichten Medien gerne von Patienten, wenn sie wegen regional-spezifisch bedingter Vollbelegung eines Hospitals verlegt werden müssen, sie verschweigen dabei regelmäßig, daß gleichzeitig in Deutschland tausende von Intensivbetten frei sind. Ja, die Belastung der Mitarbeiter insbesondere auf manchen Intensivstationen ist sehr groß (auf Normalstationen wegen Unterbelegung oft geringer als sonst). Eine Überlastung des Gesundheitswesens hat jedoch bisher noch zu keinem Zeitpunkt gedroht.
Die Spätfolgen von Covid-Beatmungen dürften sich kaum von den Non-Covid-Beatmungen unterscheiden. Ob und welche Langzeitfolgen auch bei mittelschweren Verläufen zurückbleiben, wissen wir noch nicht. Zu erwarten sind sie aber, wie wir sie ja auch zur Genüge von z.B. Influenza und Coxsackie Viren uvm. kennen (u.a. CFS)..
Vielen Dank für ihre Antwort, Herr Senger. Das war zwar nicht so kurz wie ich vorgeschlagen hatte, aber immerhin: Ein Schritt in die richtige Richtung. Damit ist unsere publizistische Beziehung beendet.
Sehr geehrter Herr Kröter, ich bin selbst kein Tänzer, habe den Artikel von Dr. Senger während eines Besuchs bei einem vom Tango begeisterten Freund gelesen und danach auf Ihre Webseite gestoßen. Zunächst möchte ich Ihnen gerne mitteilen, wie ich auf den Artikel reagiert habe, danach auf Punkte eingehen, die sie in Ihrem Beitrag formuliert haben. Ich las den Artikel mit Erleichterung, Sympathie und Zustimmung. Warum? Ich bin Theologe und kein Mediziner, habe deshalb zwangsläufig keine Expertise, um medizinische Sachverhalte fundiert zu beurteilen. Aber: Mich hat schon länger stutzig gemacht, dass selbst in den Ländern mit härteren und längeren Lockdowns (Frankreich, Italien beispielsweise) die Infektionszahlen keineswegs sinken, sondern steigen oder bestenfalls stagnieren. Ich frage mich, weshalb die Verantwortlichen sich angesichts dieses Verlaufs bisher nie die Frage gestellt haben, ob die bisherige Strategie sinnvoll ist. Ich zweifle daran, weil sie bisher nicht die beabsichtigten Ergebnisse erzielt hat. Und damit bin ich bei einem der Gründe, weshalb mich der Artikel Dr. Sengers angesprochen hat. Die Lockdown – Strategie hat soziale und psychische Folgen, die in ihrem Ausmaß m.E. verheerend sind. Die wirtschaftlichen Folgen rechne ich hierzu, denn hinter dem Wirtschaften stehen Menschen. Ich weiß ganz konkret von Menschen, die angesichts der Belastungen durch die Maßnahmen einen psychischen Zusammenbruch erlebt haben. Sprechen Sie mit Psychologen, Psychotherapeuten, Psychiatern – diese werden Ihnen bestätigen, dass die Praxen seit Corona voller geworden sind. Oder fragen Sie (was ich getan habe) mal einen Rechtsanwalt. Während des Lockdowns nimmt die Zahl der Mandanten zu, v.a. wegen der Zunahme häuslicher Gewalt, Trennungen und Scheidungen. Deshalb halte ich die einseitig virologische Beurteilung des Umgangs mit der Gefahr durch Corona für verhängnisvoll und geradezu für unmenschlich. Wir Menschen sind nicht nur biologische oder chemische Wesen, sondern genauso soziale und pathische Wesen. Und Gesundheit ist demgemäß auch mehr als ausschließlich körperliche Gesundheit. Deshalb fand ich es gut und richtig, dass der Artikel die Frage nach dem Umgang mit Corona ganzheitlich angeht, indem er auf die psycho-soziale Seite dieser Frage aufmerksam macht. Damit wird er auch ihrer Komplexität gerecht.Und da gebe ich Dr. Senger völlig recht: Die Opfer dieser anderen Seite tauchen in keiner Statistik auf, sie fallen der “damnatio memoriae” anheim und bleiben vergessen. Wie human ist das? Und nebenbei, deshalb teile ich ihr Urteil auch nicht, dass “andere Menschen in dem Artikel nicht vorkommen”. Das Gegenteil ist der Fall! Und mir persönlich ist ein Arzt mit solch einer ganzheitlichen Perspektive lieber als einer, der mich reduktionistisch quasi nur als wandelnde Kohlenstoffeinheit sieht. Und mit der Frage nach der Menschlichkeit stellt sich hier auch die juristische Frage nach dem Recht. Wenn die Maßnahmen offenbar weitgehend wirkungslos bleiben, zugleich umfassende Folgeschäden verursachen – sind sie dann noch als “verhältnismäßig zu rechtfertigen? Der Kürze halber möchte ich darauf nicht weiter eingehen. Ich verweise aber bei Interesse auf den Beitrag von O. Lepsius (lehrt Öffentliches Recht und Verfassungstheorie an der Uni München) in der FAZ vom 7. 12. 2020 “Lockdown ohne Kontrolle”. Und sehen Sie, da bin ich bei einem weiteren Punkt, und bei diesem möchte ich Sie auch konkret als Journalist ansprechen. Vorneweg aber dies, weil Sie Dr. Senger mit dem Begriff “Verquerdenker” in eine Ecke gerückt haben: Ich möchte nicht, dass mir ähnliches widerfährt. Wenn ich im Folgenden den Begriff “Alternative” benutze, ist das kein Signalwort, das eine Sympathie für eine bestimmte Partei bekundet. Ich halte sie für extremistisch und demokratiefeindlich. Nun mein eigentlicher Punkt: Gerade wegen dieser einseitig virologischen Sicht, die hinter der Lockdown – Strategie steht, vermisse ich eine öffentliche, kontrovers geführte öffentliche Debatte über eine mögliche Alternative. Es gibt in der Medizin namhafte Vertreter (Srreeck, Schmidt-Chanasit, Antes u.a.), die den Sinn des Lockdowns in Frage stellen und andere Wege nennen, die weniger Folgeschäden haben würden. Erschreckend, weil einer Demokratie, die auf Diskurs angelegt ist, nicht entsprechend, spielen deren Stimmen in der politischen Entscheidungsfindung keine erkennbare Rolle. Mit dem Ergebnis, dass manche von ihnen sich aus Frustration oder Sorge um ihre berufliche Karriere zurückgezogen haben (s. FAS 13.12.2020 “Geht es auch anders?”) Jede ethische Entscheidung ist eine Güterabwägung. Es geht darum, im herrschaftsfrei und ergebnisoffenen Diskurs herauszufinden, welcher Option der Vorzug zu geben ist, wo doch für die eine oder andere Seite jeweils gute, bedenkenswerte Argumente anzuführen sind. Diese Art von Entscheidungsfindung findet nicht statt! Eine Entscheidung ist immer die Wahl zwischen verschiedenen Optionen. Die aktuelle Anti-Corona-Politik geht aber von vornherein davon aus, dass es nur eine einzige Option geben würde, sie versteht sich als “alternativlos” (Von Frau Dr. Merkel in anderem Zusammenhang einmal gebraucht). Dieses Versäumnis stellt meiner Meinung nach ein Versagen des Staates in seiner Schutzfunktion dar. Das Leben, die körperliche (ich füge der Formulierung im GG hinzu: seelische und soziale )Unversehrtheit seiner Bürgerinnen und Bürger zu schützen setzt nämlich einen ganzheitlichen, mehrperspektivischen Blick auf die FOLGEN voraus. Es ist ein uralter und bewährter Grundsatz, ethische Entscheidungen immer nach ihren komplexen Folgen zu beurteilen. Konkret Corona: Gibt es andere, mildere Mittel und Wege, um Leben und Unversehrtheit der Menschen zu schützen. Wenn nein, dann muss die Entscheidung für Beibehaltung der Lockdown – Strategie ausfallen. Wenn ja, sind diesen milderen Mitteln der Vorzug zu geben. Im Parlament hat ein Diskurs dazu bisher nur punktuell stattgefunden. Die FDP war dabei die einzig demokratische Partei, die kontroverse Beiträge eingebracht hat. Und in den Medien gibt es hierzu auch keine Debatte. Es herrscht eine weitgehend einheitliche “Berichterstattung”, der Duktus ist dabei auf Fallzahlen, Beschwörung von Gefahren, Erzeugung von Bedrohuungsgefühlen gerichtet – die dann natürlich eine sachbezogene Entscheidungsfindung nur umso schwerer macht.Wwarum, frage ich Sie, werden in diesem Fall die Medien einer ihrer ureigenen und wesentlichen Aufgaben nicht gerecht, nämlich Träger und Forum einer kontrovers geführten Debatte zu sein, bei derman um den richtigen Weg in dieser außergewöhnlichen Situation ringt? (Ich beziehe mich auf Printmedien, TV und Radio. Über soziale Netzwerke kann ich mangels Kenntnissen nicht mitreden). Ich hätte noch viel zu sagen. Aber es ist Silvesterabend und den möchte ich nicht am PC verbringen.
Lieber Thomas Heger,
natürlich gibt es diverse andere Strategien als einen Lockdown wie das bevorzugt in einigen asiatischen Ländern zu sehen ist. Taiwan und Vietnam zum Beispiel.
All diese Strategien sind jedoch nur umsetzbar bei einer sehr niedrigen Indizien.
Wenn sie ein Beispiel hätten für ein Land, dass mit Werten weit über 100 oder 200 pro 100.000Einwohner diese wieder ohne einen Lockdown eingefangen und auf unter 10/100.000 gebracht hat, dann würde ich mich sehr über dieses Beispiel freuen.
Was sich auch gezeigt hat ist, dass die Länder, die schnell und mit radikalen Maßnahmen reagiert haben nur eine kurze Zeit gebraucht haben um die Pandemie in den Griff zu bekommen und somit auch wenige “Nebenerscheinungen” hatten und keine nennenswerten wirtschaftlichen Einbrüche. Das lässt vermuten, dass die nicht fallenden Fallzahlen eher eine Folge der mangelnden Konsequenz in der Umsetzung sind denn eine Nutzlosigkeit eines Lockdown.
Soweit mir bekannt ist steht auch der Ethikrat hinter den Maßnahmen bzw. hätte diese schon früher angesetzt.
Bei Therapeuten ist es, leider, wie in so vielen anderen Bereichen, auch so, dass die Pandemie lediglich eine Brennglas-wirkung hatte.
Schon 2019 lag die durchschnittliche Wartezeit bei über fünf Wochen um einen Gesprächstermin zu bekommen und ca 28% der Deutschen hatten einmal im Jahr mit einer psychischen Störung zu kämpfen.
Das ist also nix neues, es fiel nur auf einmal mehr auf – und wird sicherlich in den nächsten Wochen und Monaten neue Lösungen brauchen um den Menschen zu helfen.
Die entsprechenden Berufsverbände arbeiten hier meines Wissens nach schon mit Hochdruck daran.
Leider finde ich bei Thomas Kröters Blog keine ernsthafte argumentative Auseinandersetzung mit dem Inhalt meines Diskussionsbeitrages. Das bedauere ich sehr, denn gerade von einem Journalisten erwarte ich mehr.
In Ermangelung an inhaltlicher Argumentation bleibt mir hier nur, richtigzustellen, was Thomas Kröter mißverstanden hat:
Fehlinterpretation: „…. Der Mediziner hält die Gefahr, die von dem Virus ausgeht, für verschwindend gering…..“
“Richtig ist: das Virus ist gefährlich und kann tödlich enden, bes. bei den Hochbetagten. Die noch mit einem Unsicherheitsfaktor belasteten Letalitätszahlen habe ich referiert mit neutraler Quellenangabe. Ich benenne im Artikel die niedrigste und höchste Schätzung in der Fachliteratur, und dann liegen wir in einem Korridor von aktuell 0,1 bis 0,9% über alle Altersgruppen hinweg. Erläutert habe ich die extrem starke Altersabhängigkeit der Letalität, die sich statistisch erst ab ca. 40J. – 50 J. leicht bemerkbar machen mit exponentiellem Anstieg im Altersverlauf.
Anders ausgedrückt: mindestens 99,1% der Infizierten überstehen die Infektion, von den höchstens 0,9% Verstorbenen sind 65-70% über 80 J. und 85% über 70 J.. Setzt man diese altersabhängige Infektions-Letalität ins Verhältnis zu den Risiken, die wir ständig freiwillig eingehen, um ein erfülltes Leben zu führen (s.u.), und setzt es zudem ins Verhältnis zum jederzeit bestehenden altersbedingten Risiko zu Sterben, relativiert sich die objektiv vorliegende Gefahr für das Individuum in der Realität erheblich und ist für die Altersgruppe der meisten Milongabesucher nicht bis kaum, spürbar (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Fehlinterpretation:„…. Im Mittelpunkt stehen seine Person und sein eigenes Wohlbefinden…..“
Richtig ist: das Wort „Ich“ ist natürlich stellvertretend gemeint für alle. Ich rede nicht von mir persönlich. Wenn ich sage, dass sich doch jeder ein erfülltes Leben wünscht, so ist über den Inhalt des erfüllten Lebens noch nichts gesagt. Es kann auch ein Leben im Dienste der Allgemeinheit bedeuten und wäre dann altruistisch, nicht hedonistisch.
In dem Sinne denke ich, jeder wünscht sich ein erfülltes Leben (mit seinem ganz persönlichen Inhalt), auch Thomas Kröter, ohne ihm zu nahe treten zu wollen. Erfülltes Leben ist verwandt mit der Sinnerfüllung, für die wir teils hohe Risiken im Leben eingehen und für die wir ggf. sogar „bereit sind zu sterben“ (z.B. Eltern für ihre Kinder).
Ich hielt das „erfüllte Leben“ für einen der wenigen großen gemeinsamen Nenner aller Menschen, auf dem ich alle Leser mitnehmen wollte in der Betrachtung der relativen Risiken, mit denen ich tagtäglich lebe und die ich freiwillig eingehe, um Sinn zu erfahren.
In dem Sinne wünsche ich jedenfalls jedem Menschen ein erfülltes Leben. Und deshalb nehme ich alle Menschen in den Blick, nicht nur die, die an SARS-CoV-2 erkranken und ggf. auch sterben können, sondern auch die, die durch Lockdown in eine schwere persönliche Krise geraten, erkranken oder (gerade alte Menschen) in Isolation sterben, ohne sich von seinen Liebsten verabschieden zu können. Alle haben die gleichen Rechte auf Unversehrtheit und freies Leben.
Seine Frage:„…. Zeitweiser Verzicht auf’s Tanzen, um so die Infektionskette zu brechen? Ist das unzumutbar?…“
Ginge es um eine Infektion, die so tödlich ist wie Ebola und Tetanus u.ä., und die beim Tanzen übertragen wird, bejahe ich diese Frage und halte den Verzicht auf Milongas für absolut angemessen.
Die Frage lautet für mich hier also nicht, ob es prinzipiell unzumutbar ist, sondern ob es in der gegebenen Situation angemessen und verhältnismäßig ist, um die Gefahr einer Infektion und ernsthaften Erkrankung zu vermeiden. Und darüber muss man diskutieren können, im Wettstreit um die besseren Argumente.
Im schlimmen Influenza Jahr 2018 haben sich die Milongabetreiber und Tangueres dafür „entschieden“, die potentiell tödliche Infektion durch Influenza in Kauf zu nehmen und ohne Schutzmaßnahmen getanzt, obwohl Influenza stärker die Gruppe im „Milonga-Alter“ trifft als Covid 19.
Unter Berücksichtigung des Letalitätskorridor von Covid 19 in Abhängigkeit vom Alter und Vorerkrankungen ergibt sich aus meiner Sicht durchaus Spielraum in der Gestaltung von Veranstaltungen und in der persönlichen Risiko-Abwägung, die jeder erwachsene Mensch auch eigenverantwortlich fällen kann.
Es gibt differenzierte Alternativen zum Lockdown, die von namhaften Medizinern und Epidemiologen formuliert wurden. Beispielhaft sei Prof. Schrappe Uni Köln und sein Team mit seinen inzwischen 6 umfangreichen Thesenpapieren genannt – auch in Internet nachzulesen und sehr empfehlenswert.
Es geht hier im Prinzip ja nicht einfach um ein verbotenes Tanzvergnügen von Tangueres (und erst recht nicht um meines – der ich nur gelegentlich auf der Piste bin), sondern um die Existenznöte Kulturschaffender in allen Bereichen und um vieles mehr!
Seine Frage: „…. Bis an die Grenze der Legalität….“ – ist das noch Meinungsfreiheit, oder bewusste Verharmlosung und damit Aufruf zur Gefährdung?”
Ich vertrete hier die Meinung, dass Gesetze, die gelten, respektiert werden müssen, auch wenn ich sie nicht angemessen finde, denn wir leben immer noch einem Rechtsstaat, und das ist gut so. Wenn ich es begrüße, bis an die Grenze der Legalität zu gehen, dann bewege ich mich in einem Rahmen, den der Staat und das Gesundheitsamt für seine Bevölkerung für verantwortbar erklärt hat. Wieso stellt sich die Frage der Meinungsfreiheit oder gar des Aufrufs zur Gefährdung, wenn ich verunsicherte Kultur-Veranstalter dazu ermutige, sich innerhalb dieser gesetzlich festgelegten und vom Gesundheitsamt abgenickten Grenzen im gesamten legalen Raum zu bewegen?
Seine Kritik: „…seine rhetorische Absolutheit, mit der sie vorgetragen werden….“
Mit wieviel rhetorischer Absolutheit wird von Politik Medien tagtäglich über die Corona-Krise gesprochen, die keinen Widerspruch duldet und jede abweichende Meinung – und sei sie auch noch so sachlich argumentativ vorgetragen – reflexartig diffamiert? Warum stört das Thomas Kröter nicht, zumal als Journalist? Gegen diesen autoritären, keinen Widerspruch duldenden öffentlichen Meinungsblock stemmt sich mein kleiner Artikel.
Wer es wagt, den eingeschlagenen Weg zu hinterfragen und sei es nur, um die Verhältnismäßigkeit der Mittel zu thematisieren, ist sofort ein Verquerdenker, ein Coronaleugner, ein Verschwörungstheoretiker, eine Reichsbürger, ein Antisemit usw und unterbindet von vorne herein einen fruchtbaren Diskurs, der in der Gesellschaft dringend notwendig ist.
Ich kenne so viele Menschen, die den Mund halten, weil sie aus Angst vor Konsequenzen nicht zuletzt für ihre berufliche Karriere sich nicht mehr trauen, ihre Meinung zu äußern. Ich finde das äußerst bedenklich.
Nur zur Klärung: ich gehöre keiner Partei an, bin in keiner außerparlamentarischen Organisation, war noch auf keiner Demo (und z.B. mit Reichsbürgern marschiert). Ich spreche als besorgter Bürger und überzeugter Demokrat aus dem Blickwinkel des Mediziners (weil ich mich hier am besten auskenne), um die Corona-Situation zu beleuchten, und um zu einer Versachlichung der „Diskussion“ beizutragen. Denn wir haben eine – der Situation unangemessene – in Angst und Schrecken versetzte Gesellschaft, in der ein sachlicher Diskurs kaum noch möglich ist.
Ich bin für einen Austausch der Gedanken und sachliche! Argumente mit jedem offen, wenn er welche formuliert, gerne auch für konstruktive! Kritik im Ringen um den besten Weg, aus dieser Krise herauszukommen, die unser aller Leben nachhaltig verändert. Das ist mein Angebot, auch an Thomas Kröter.
Sachlich und gut Stefan Senger.
Im Angesicht der wiederholten Diffamierungen statt Argumente kommt mir leider nur noch die Galle hoch.
Ich bin Mikrobiologe und habe 30 Jahre lange unterrichtet im Bereich Biologie, Biochemie und in Medizinische Themen (Pathologie, Pharmakologie, Med. Terminologie, Grundlagen Ernährung) an Gymnasien und Berufsschulen. Über 20 000 Menschen durfte ich unterrichten. Dabei war es mir stets ein Kernanliegen, den Leuten auch zu vermitteln kritisch, sachlich zu bleiben, auch bei umstrittenen Themen damals zur Gentechnik, Gentherapie, zur Ökologie oder zum Prionenskandal usw.
INFLUENZA und INFEKTIONSKRANKHEITEN
Ebenso habe ich die letzten 17 Jahre explizit eklärt, dass die Influenza = Grippe nicht zu verwechseln sei mit einem “grippalen Infekt” (womit man umgangsprachlich eine Erkältung durch Rhino-, Adeno- oder Coronaviren etc. meint). eine ernstzunehmende Erkrankung sei, an der jährlich sehr viele Menschen sterben.
Ich kämpfe mein halbes Leben an, gegen schlecht informierte Bürger, die beispielsweise Borreliose und FSME nicht unterscheiden können, natürlich nicht zum Gehalt von in Verwaltung verbeamteten Ärzten, die das “gemeine Volk” mit ihren Kampagnen nie erreichen.
DIE FACHLEUTE… oder noch schlimmer DIE WISSENSCHAFT
Zu meinen Zeiten an der Uni Zürich hätte sich jeder Student oder Doktorand mit blossen Behauptungen an einem Seminar lächerlich vor allen gemacht. Da wurde man gepiesackt mit Fragen wie “Können Sie das belegen?” , “Aufgrund welcher Daten behaupten Sie das?”… schon eine irreführende grafische Darstellung hatte kritisches Nachfragen seitens des Prof. zur Folge.
Nun werden in Regierungsnähe agierende Forscher einfach als “die Wissenschaft” verkauft. Kritisches Hinterfragen nicht erlaubt.
Die Deutsche Bundesregierung scheint auf…-mal überlegen….richtig EINEN Virologen zu hören, Herrn Dr. Drosten, ein Typ ohne jede klinische Erfahrung, der ein lediglich Spezialist ist auf einem Gebiet (und ich könnte nun alle andere Fachrichtungen aufzählen, die hier betroffen sind, inkl Themen wie Diabetes oder Statistik). Ich habe nichts gegen ihn. Fakt ist aber auch, dass der gute Forscher schon bei der Schweinegrippe in 2009 mit seinen düsteren Prophezeihungen komplett daneben lag.
Ohne die gesamte Historie aufzurollen (damals machten Journalisten gute Arbeit – dazu gibt es eine schöne Doku auf ARTE, es werden sowohl Drosten und Wodarg zitiert und ratet mal wer damals die besseren Argumente hatte) endete das in einem Debakel und u.a. musste die Deutsche Regierung tonnenweise, millionenschwere Impfstoffe gegen die “Schweinegrippe” entsorgen.
Wenn also arrivierte, klinisch tätige Ärzte und Wissenschaftler, sogar Nobelpreisträger (weltweit zehntausende) eine kritische Diskussion fordern im Umgang mit den Massnahmen und dabei sogar Dr. David Navarro von der WHO zitiert werden kann, wenn viele die m-RNA Impfstoffe kritisch sehen – es geht immerhin um eine Art von Gentechnologie (und Menschen ohne nat.wiss./medizin. Background wissen nicht um Retrotranskriptasen, die theoretisch aus RNA auch DNA herstellen oder um die potentielle Entstehung der etlichen, immer noch schlecht verstandenen Autoimmunkrankheiten) und jede Bitte um sachliche Diskussion mit den oben zitierten Kampfbegriffen ad personam weggefegt werden, dann kann ich nur noch den Kopf schütteln.
Sowohl eine befreundete Ärztin wie auch eine Psychotherapeutin teilen mir mit, dass sie es kaum noch wagen in ihren Gruppenpraxen etwas kritisch zu hinterfragen, was die Angst vor Jobverlust bestätigt. Übrigens; Die äusserst seriöse und bedachte Psychotherapeutin versicherte mir einen Fall von Suizid in Österreich (vor den Zug gesprungen), der wegen eines positiven PCR-Tests als “Corona-Toter” in die Statistik einging.
DIE RISIKOGRUPPE
Ja, ich kenne persönlich ein Pflegeheim in Zürich, wo innherhalb einer Woche 9 Menschen verstarben und die Woche darauf noch 3 (danach keine mehr). Ich weiss auch, dass die restlichen nun in Isolation leben. Plastikgeschirr vor der Tür. Besuchstermin zwei Wochen im Voraus, um in einem separaten Zimmer Treffen zu vereinbaren. Einige sind bereits depressiv. Mit Demenz ist jeder Tag unendlich lang (sehen wir bei unserer Mutter, für die wir schauen). Eine 89 Jährige verweigert das Essen. Ein Parkinson – Patient ist am Heiligabend ausgerastet und ausgebrochen in Unterhosen und verunglückte draussen in der Kälte (bis man ihn Stunden später fand). Ich kenne die zwei erwähnten Beispiele persönlich.
UMKEHR DER VERANTWORTUNG und MORALISCHE KEULE
Als Schweizer beziehe ich mich auf unsere Politik, wenngleich zwischen vielen Ländern Parallelen zu finden sind.
Was haben die Regierungen für diese Menschen während der letzten 9 Monate unternommen, insbesonder für das extrem schlecht bezahlte Pflegepersonal? Nichts!
Die Gesundheitsdirektoren ALLER 25 Schweizer Kantone haben es seit 2004 (16 Jahre!) verschlafen auf explizite Empfehlung des Bundes einen Pandemieplan zu erarbeiten. Die Gesundheitsdirektoren (Jahregehalt über 300 000 CHF) erachteten es wohl nicht für wichtig.
Die für Notfälle vorgesehenen vier Militärspitäler wurden bis auf eines weggekürzt (beim letzten fehlt spez. Infrastruktur).
Die letzten 20 Jahre brillierte die Politik mit Fokus auf Spitzenmedizin (z.B. Herztransplantationen) und mit Spitalschliessungen und -zusammenlegung, die sich nun hinsichtlich der Kapatzitätsgrenze (ja, das ist ein Argument) als Bumerang erweist.
Und noch eine Zahl aus Italien. Während der letzten 25 Jahre wurden die Ausgaben im Italienischen Gesundheitssystem auf 50% gestutzt. Auch bei den Influenzawellen während der letzten Jahre starben jede Saison ca. 25 000 Menschen. Die guten und engagierten Ärzte und Pfleger in Italien werden regelmässig an der “Front” verheizt. Dafür gibt’s Hände klatschen auf dem Balkon. Nur langsam öffnet sich der Schleier um diverse skandalöse Fehler im Frühling.
Wer ist aber verantwortlich? Richtig, die Bevölkerung. Sollen wohl nicht so schlimm Party machen. Vor allem die Kinder sollen jetzt ausbaden, was Regierungen über die letzten zwei bis drei Jahrzehnte übersehen haben.
Obendrauf dann die unsägliche Arroganz mit der moralischen Keule. Gerade in Ländern wie der Schweiz, wo immer unverholener alten Menschen der Vorwurf gemacht wird, wie sehr sie das Gesundheitssystem belasten, oder Optionen deutlich in den Raum gestellt werden, dass sie Sterbehilfe (Exit) wählen können, sind plötzlich die Jungen schuld. Extrem niederträchtig dann sogar der Vorwurf an Kindern, sie würden ohne diesen Lappen im Gesicht ihre Grosseltern “töten”!
Gemäss dieser Argumentation hat möglicherweise jeder von uns, vielleicht vor vielen Jahren, durch Übertragung eines Influenzavirus, eine Norovirus, einiger Staphylokokken usw. über drei Ecken einen Menschen “umgebracht”.
Was ich mir wünsche für das neue Jahr.
1. Journalisten sollten endlich wieder kritischer hinterfragen (es gibt ein paar löbliche Ausnahmen)
2. Diagnose und Therapie, inkl. Impfung, gehört in die Hand von Fachleuten. Das sind Ärzte.
3. Regierungen sollten ihre eigenen Hausaufgaben machen und nicht Bevölkerung oder sogar Kinder für ihre eigenen Fehler verantwortlich machen.
4. Lobbygruppen aus Pharma und Finanz sollten als solche besser erkennbar sein (siehe Punkt 1)
5. Unsere Bildung sollte sich mehr biol-medizin. Themen widmen und evtl eine Fremdsprache weniger.
6. Nicht nur als leidenschaftlicher Tangotänzer (dabei verzichte ich auf den Hinweis der Salutogenese…), sondern als ehemaliger Musiker (semiprof.), dass alle Kulturschaffende in Theater, Ballett, Synphonie usw. bald wieder arbeiten können. Sag mal einer Balletttänzerin des Bolschoitheaters, sie könne ja fünf Jahre später weiter machen….
7. Als Sohn einer 93-jährigen Frau, die wegen zweier Vollnarkosen und einer Opiatbehandlung nun dement geworden ist und das Leben dennoch liebt, aber die auch auf den Tod vorbereitet ist, poche ich auf die vollumfängliche Würde eines Menschen und das ist nicht nur das “Überleben”. Just heute hat sie sich wieder so herzlich bedankt, dass sie mit der Familie meiner Schwester und mir den ersten Jahrestag erleben durfte. Denn das Alleine sein ist auch für sie kein Leben (abgesehen davon würde sie sterben). Ich schliesse mich mit viel weniger Jahren an Lebenserfahrung dieser Meinung an.
8. Die neue Variante dieses Corona-Virus wird endemisch werden wie Mastern, Mumps, Herpes, Hepatitis, Influenza, Pneumokokken uvm. Wir sollten uns dieser Realität stellen. Ob die Impfungen (es gibt ja mehrere) schützten oder nicht wird sich weisen. Die Immunität ist aber kaum mehrjährig, wie ich schon mehrfach hörte (sogar von Drosten). Wer immunisiert ist kann über die oberen Atemwege (Rachen) anstecken können…Überlegt Euch mal die Konsequenz davon. Teilimmunität oder Dauerlockdown oder jährliche Impfung oder…
9. Ich wünsche mir wieder mehr Menschlichkeit und diese bedingt Nähe und Körperkontakt. Das beginnt im Kindesalter, setzt sich fort unter den Liebenden und endet bei unseren alten Menschen. Und damit hoffe ich, dass sich die Bevölkerung nicht weiter spalten lässt in “Kovidioten oder Koronazis”.
Tja…nun wollte ich gar nicht so viel texten und es ging kreuz und quer. Das Thema berührt auch immer mehr Ebenen. Aber die freundliche Darstellung von Stefan Senger hat mich ermutigt etwas zu schreiben, ebenso die Aufforderung auf FB von Thomas hierzu Stellung zu nehmen. In der Tat mit der Faust im Sack geht es nicht. Und Dialog wäre ein guter Vorsatz für 2021
Statements zur Frage, ob Robert seinen Klarnamen sagen soll, hab ich gelöscht.
Das ist halt der Unterschied zwischen unseren Blogs, lieber Thomas: Ich lösche Beiträge ohne Klarnamen, du solche, die sein Fehlen thematisieren. Das Weitere demnächst auf meiner Seite.
Ach Gerhard, woher weißt Du denn, dass ich nicht weiß, wer Robert ist? Zum Glück ist das nicht der einzige Unterschied zwischen uns und unseren Sites.
Ich hatte die Bemerkungen gelöscht, weil ich es nicht so gern habe, wenn die Debatte hier durch themenfremde Einlassungen befrachtet wird. Wer daran interessiert ist, kann den Link zu Gerhard Riedls Zorn schon hier finden: https://milongafuehrer.blogspot.com/2021/01/gut-geloscht-kroter.html
Zur Selbstdarstellung des Herrn Robert: geschenkt. Auch zur “Umkehr der Verantwortung usw…” geschenkt. Ja, es gab auch schon schlimme Dinge vor Corona. Zu zwei Punkten geht mir (immerhin auch promovierter Molekularbiologie und vielfältig unterrichtend unterwegs) aber doch der Hut hoch. Nein, C. Drosten ist nicht der einzige Virologe auf den die Bundesregierung hört (man erspare mir die Aufzählung) und C. Drosten war der erste, der immer darauf hingewisen hat, dass in der Frage des Corona-Managements die Virologie hier nicht das einzige oder letzte Wort haben darf. Dieses ewige “buhu, nur auf Drosten wird gehört” ist ein mutwillige Selbstverblödung mit dem einzigen Zweck etwas zum Meckern zu haben. Und dann die mRNA-Impfung! “Retrotranskriptasen” heißen Reverse Transkriptasen und die, die in den kursierenden Retroviren vorkommen sind Primer-abhängig. Und da es keinen endogenen SARS-COV2-Primer gibt, können sie hier auch nix zurückschreiben und bösartigerweise in unser Genom schnuggeln. Und wenn sie geheimnisvollerweise doch irgendwie täten – dann bestünde das Risiko hierzu genauso in jeder banalen klassichen Corona-Virus-Infektion. Das Phänomen hätte uns also schon seit vielen hundert Jahren, auch ganz ohne Biontech gequält.
Lieber Robert, Deinen neuesten Kommentar hab ich nicht freigegeben. Ich finde, Eure Position ist hier hinreichend vorgekommen.
Kurze Anmerkung zum Thema ‚Querdenker/-fühler in der Tango Szene’:
Ich empfehle einen Blick auf die Facebook Seite ‚Tango für Singles‘, da gehen einem bei so einigen Posts und Kommentaren die Augen auf über den Egoismus in dem, was ich bis dato (naiverweise) für eine Community hielt…. 🤦🏻♀️
Danke für den Tip, liebe Nicola.
Hallo Thomas,
Als Anlass der Beitrag von Dr. Senger:
Ich bin überrascht und schockiert mit welcher Treffsicherheit abweichende Meinungen zum Thema Corona von Ihnen abgewertet werden. Der Ton der Kommentare sowohl der von Ihnen, wie von denen die Ihre Meinung teilen- grenzt an Respektlosigkeit. Sehr bedauerlich. Leider macht es sichtbar wie der Umgang mit der Pandemie nicht nur die Gesellschaft sondern auch die Tango Gemeinschaft spaltet, so das kein Dialog mehr möglich ist. Ihre Art des Kommentars bestätigt mich in der Haltung dass es besser ist seine Meinung nicht publik zu machen.
Immerhin gaben Sie Stefan Senger die Möglichkeit klarzustellen dass die Verwendung des Wörtchen “Ich” selbstverständlich eine Stilfrage und nicht der Ausdruck malader Narzissmus war.
in diesem Sinne beende ich meine publizistische Beziehung mit >Ihnen und Ihrem Blog.
Liebe Marie, ich hab Herr Sänger Gelegenheit zu ausführlichen Stellungnahmen gegeben. Wenn das ihm und Ihnen das nicht ausreicht, finde ich das etwas, nun ja, sehr anspruchsvoll. Wenn ich die aktuelle Entwicklung sehe, dann gibt es für mich Wichtigeres als die Spaltung der “Tango Gemeinschaft”. Angesichts der Erkrankten und Toten ist obendrein mein Hang zu, sorry, statistischen Haarspaltereien ziemlich gering ausgeprägt.